Ägypten: Vaterschaftstest für eine Mumie
Die erste große DNA-Analyse ägyptischer Mumien hat Einsichten in Hülle und Fülle geliefert: Über Tutanchamuns Mutter, die rätselhafte Mumie von KV 55 und einiges mehr.
Jetzt will ein internationales Team von Genetikern und Archäologen für mehr Klarheit sorgen. "Endlich sollen ein paar der Fragezeichen von den Vitrinen im Ägyptischen Museum in Kairo verschwinden", erzählt Carsten Pusch von der Universität Tübingen. Gemeinsam mit Zahi Hawass, dem Chef der Ägyptischen Altertümerverwaltung und einem internationalen Forscherteam hat er jetzt die DNA von insgesamt 16 Mumien aus der mutmaßlichen Verwandtschaft Tutanchamuns und Echnatons analysiert.
Ein Grab im Tal der Könige, es trägt die Bezeichnung KV 55 (King Valley 55), gilt schon länger als Kandidat für die letzte Ruhestätte Echnatons. Möglich sei auch, dass hier der ominöse Semenchkare, über dessen kurze Regentschaft so gut wie gar nichts bekannt ist, bestattet ist.
"Es ist – mit aller Vorsicht formuliert – höchst wahrscheinlich, dass es sich bei KV 55 tatsächlich um Pharao Echnaton handelt", sagt nun Pusch. Eine Analyse der Blutgruppen und Ähnlichkeiten im Körperbau zwischen der Mumie und Tutanchamun hatten eine Vater-Sohn-Beziehung schon früher nahegelegt, nur eine genetische Untersuchung konnte nun noch mehr Klarheit bringen. Eine solche galt allerdings vor wenigen Jahren noch als ausgeschlossen – zumindest an ägyptischen Mumien: In den trockenen Leichnamen bleibt nicht viel Erbsubstanz erhalten.
Zwei Jahre arbeitete jetzt das Team um Hawass und Pusch an den Proben, wobei ein Verfahren zum Einsatz kam, das dem klassischen Vaterschaftstest entspricht – wenn auch mit extrem empfindlichen Methoden. Von "Pionierarbeit" sprechen beide Forscher: Nie zuvor wurden in diesem Ausmaß Erbgutanalysen an ägyptischen Mumien vorgenommen.
Stammbaum Echnatons und Tutanchamuns
"Wir haben für unsere Statistik aus den Daten Trios gebildet und diese dann zu einem Stammbaum verknüpft", sagt der Tübinger Genetiker Pusch. Jedes Trio umfasst diejenigen Proben, die sich mit der höchsten Wahrscheinlichkeit als Vater, Mutter, Kind interpretieren lassen. Die große Frage sei dann gewesen, ob sich die genetische Statistik mit den verwandtschaftlichen Beziehungen decken würde, die die Ägyptologen zuvor erarbeitet hatten.
"Dass sich jetzt die angenommene Identität von Echnatons Mumie bestätigt, wird die meisten Ägyptologen freuen", meint Tutanchamun-Experte Christian Loeben von der Universität Göttingen. Die rätselhafte Mumie aus der eilig geschaffenen Grabkammer KV 55 wurde kurz nach der Amarna-Zeit entweiht, weitere Leichname vermutlich in andere Gräber verschleppt. Möglicherweise in das Grab KV 35, einem ähnlichen Sammelgrab aus der Amarna-Zeit, das ebenfalls Gegenstand der aktuellen Untersuchung war. Liegt hier gar Nofretete, wie einzelne Ägyptologen meinen, und wer sind die übrigen Mumien? Hier konnten Forscher bislang nur spekulieren.
Hawass und Pusch versuchen sich jetzt an einer eindeutigeren Antwort. KV 35EL, die namenlose "ältere Frau", identifizierten die Wissenschaftler jetzt als Teje, Mutter Echnatons und Frau von Amenophis III. "Das kann man durchaus als Sensation bezeichnen", sagt Loeben. Anders sieht es mit der "jüngeren Frau" KV 35YL aus dem Grab aus. Deren Identifizierung ist ein kalter Guss für die Ägyptologie: Es ist die Mutter Tutanchamuns, aber es ist nicht Nofretete.
"In der Ägyptologie hatte sich eine Art Mehrheitsmeinung herausgebildet, dass Nofretete die Mutter Tutanchamuns war. Das wird sicher mit Enttäuschung aufgenommen werden", so Loeben. Aus dem DNA-Profil ergab sich nämlich, dass KV 35YL ihren Bruder Echnaton heiratete und mit ihm Tutanchamun zeugte. Nofretete aber war höchstwahrscheinlich nicht von königlichem Geblüt und kam erst spät an den Hof des Pharaos.
Mit einem Namen für KV 35YL kommen die Forscher aber derzeit nicht heraus. Die Abstammung, wie sie sich aus dem DNA-Profil ergeben hat, passe zu keiner der Kandidatinnen wirklich gut. Laut Loeben käme am ehesten Satamun (oder Sitamun), eine Tochter Amenophis III. in Betracht.
Insgesamt konnten die Forscher Mumien aus fünf Generationen der Familie Tutanchamuns zuordnen, mit verschiedenen Einschränkungen bei einigen Ästen des rekonstruierten Stammbaums. So hätten die DNA-Informationen nicht ausgereicht, um mit vertretbarer Sicherheit die ebenfalls unidentifzierte Mumie KV 21A der Anchesenamun – Ehefrau und vermutlich (Halb-)Schwester Tutanchamuns – zuzuordnen, erläutert Pusch.
Auch zwei tot geborene Kinder, die gemeinsam mit Tutanchamun bestattet wurden, haben sich nicht mit letztgültiger Sicherheit dem jungen Pharao und seiner Frau zuordnen lassen. Wie bei Tutanchamuns Frau sei das DNA-Profil lückenhaft, deute aber laut Pusch in die richtige Richtung. Die größten Probleme bei der Interpretation bereitete den Forschern die Tradition der ägyptischen Adligen, mit ihren engsten Blutsverwandten Nachkommen zu zeugen. "Sieht man sich die Familienverhältnisse an, braucht man sich nicht zu wundern, dass die beiden Kinder Tutanchamuns nie das Licht der Welt erblickten", sagt Carsten Pusch.
Die lange Krankenakte der Ägypter
Die Gewebeproben erlaubten dem Forscherteam aber mehr als nur das Erbgut der Mumien zu untersuchen: Alle Proben wurden auf charakteristische Bausteine von Plasmodium falciparum, dem Malaria-Erreger, gescannt. Und die Wissenschaftler wurden fündig. Tutanchamun litt demnach an einer schweren Form von Malaria, ebenso erging es seinen Urgroßeltern. Bislang gab es nur einzelne Hinweise etwa in medizinischen Texten, dass die Krankheit schon im Alten Ägypten verbreitet war. Jetzt haben es die Ägyptologen schwarz auf weiß.
Und noch in anderer Hinsicht scheint das Leben der Adligen nicht eben leicht gewesen zu sein. Zusätzlich zu den Erbgutuntersuchungen schoben die Wissenschaftler alle 16 Mumien in einen mobilen Computertomografen, was ihnen weitere Einblicke in die Lebensumstände und teilweise beklagenswerten Gesundheitszustand der blaublütigen Ägypter eröffnete.
Insbesondere bei Tutanchamun überrascht es nicht, dass er so jung starb. Die Liste seiner Leiden ist lang und reicht von einem leichtem Klumpfuß links und einem Plattfuß rechts über eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte bis hin zur Rückgratverkrümmung, von der schon die meisten seiner Vorfahren betroffen waren. Außerdem offenbarte sich im CT das bereits bekannte gebrochene Bein und eine schmerzhafte Knochenmarkserkrankung, der so genannte Morbus Köhler II, in einem Fuß.
Nur Kunst – kein Abbild
Auf "Marfan-Syndrom" lautete die Diagnose, die das ungewöhnliche Äußere des Königs erklären sollte. Die Symptome der Krankheit könnten die Ursache für Echnatons Aussehen gewesen sein. Vor allem der nach hinten gezogene, "dolichocephale" Schädel gilt als eines der prominentesten Merkmale des Amarna-Stils, den Wissenschaftler auch an Tutanchamuns und Echnatons Mumie erkannt haben wollten. Die Beobachtung galt gar als schlagkräftigster Hinweis auf eine Verwandtschaft der beiden.
Nur: Genaue Messungen widerlegen das nun komplett. Bei der exakten Vermessung, die das Team um Hawass und Pusch jetzt vornahm, zeigten sich keine der Symptome, die mit dem Marfan-Syndrom einhergehen. Mit einer Ausnahme hatten die untersuchten Mumien nicht einmal eine auffällige Schädelform, schreiben die Wissenschaftler. "Der dolichocephale Schädel galt als so gesichert, wir konnten es selbst zunächst nicht glauben", erzählt Pusch.
Damit scheint sicher, dass dem ominösen Amarna-Stil, der mit Echnaton und seinen Nachfolgern kam und wieder verschwand, tatsächlich nicht mehr als ein etwas exzentrisches Schönheitsideal zugrunde liegt. Das verleiht dem Pharao heute einen hohen Wiedererkennungswert, sein tatsächliches Aussehen haben die Künstler aber offenbar nicht abgebildet.
Eine Fülle an Erkenntnissen haben die Untersuchungen bereits jetzt schon erbracht. "Aber wie sooft haben zehn Antworten einhundert neue Fragen aufgeworfen", meint Pusch. Ist KV 35YL wirklich Tutanchamuns Mutter? Und wenn ja, wie lautet ihr Name? "Der erste Schritt war es die klassischen Vaterschaftstests zu machen", sagt der Tübinger: "Aber wir haben noch lange nicht alles untersucht, was die DNA-Proben hergeben."
Jan Dönges
17 Jahre verbrachte der "Ketzerkönig" Echnaton auf dem Thron, der sämtliche Götter verbannte bis auf einen: den Sonnengott Aton. Nach seiner und der Regentschaft seiner unmittelbaren Nachfolger setzte die einstige Priesterelite dem Spuk systematisch ein Ende. Echnatons Name und damit alle Erinnerungen an ihn und seine Verwandten wurden aus Inschriften und Abbildungen herausgemeißelt. Entsprechend nebulös bleibt vieles aus der Amarna-Zeit für heutige Ägyptologen.
Jetzt will ein internationales Team von Genetikern und Archäologen für mehr Klarheit sorgen. "Endlich sollen ein paar der Fragezeichen von den Vitrinen im Ägyptischen Museum in Kairo verschwinden", erzählt Carsten Pusch von der Universität Tübingen. Gemeinsam mit Zahi Hawass, dem Chef der Ägyptischen Altertümerverwaltung und einem internationalen Forscherteam hat er jetzt die DNA von insgesamt 16 Mumien aus der mutmaßlichen Verwandtschaft Tutanchamuns und Echnatons analysiert.
Ein Grab im Tal der Könige, es trägt die Bezeichnung KV 55 (King Valley 55), gilt schon länger als Kandidat für die letzte Ruhestätte Echnatons. Möglich sei auch, dass hier der ominöse Semenchkare, über dessen kurze Regentschaft so gut wie gar nichts bekannt ist, bestattet ist.
"Es ist – mit aller Vorsicht formuliert – höchst wahrscheinlich, dass es sich bei KV 55 tatsächlich um Pharao Echnaton handelt", sagt nun Pusch. Eine Analyse der Blutgruppen und Ähnlichkeiten im Körperbau zwischen der Mumie und Tutanchamun hatten eine Vater-Sohn-Beziehung schon früher nahegelegt, nur eine genetische Untersuchung konnte nun noch mehr Klarheit bringen. Eine solche galt allerdings vor wenigen Jahren noch als ausgeschlossen – zumindest an ägyptischen Mumien: In den trockenen Leichnamen bleibt nicht viel Erbsubstanz erhalten.
Zwei Jahre arbeitete jetzt das Team um Hawass und Pusch an den Proben, wobei ein Verfahren zum Einsatz kam, das dem klassischen Vaterschaftstest entspricht – wenn auch mit extrem empfindlichen Methoden. Von "Pionierarbeit" sprechen beide Forscher: Nie zuvor wurden in diesem Ausmaß Erbgutanalysen an ägyptischen Mumien vorgenommen.
Stammbaum Echnatons und Tutanchamuns
"Wir haben für unsere Statistik aus den Daten Trios gebildet und diese dann zu einem Stammbaum verknüpft", sagt der Tübinger Genetiker Pusch. Jedes Trio umfasst diejenigen Proben, die sich mit der höchsten Wahrscheinlichkeit als Vater, Mutter, Kind interpretieren lassen. Die große Frage sei dann gewesen, ob sich die genetische Statistik mit den verwandtschaftlichen Beziehungen decken würde, die die Ägyptologen zuvor erarbeitet hatten.
"Dass sich jetzt die angenommene Identität von Echnatons Mumie bestätigt, wird die meisten Ägyptologen freuen", meint Tutanchamun-Experte Christian Loeben von der Universität Göttingen. Die rätselhafte Mumie aus der eilig geschaffenen Grabkammer KV 55 wurde kurz nach der Amarna-Zeit entweiht, weitere Leichname vermutlich in andere Gräber verschleppt. Möglicherweise in das Grab KV 35, einem ähnlichen Sammelgrab aus der Amarna-Zeit, das ebenfalls Gegenstand der aktuellen Untersuchung war. Liegt hier gar Nofretete, wie einzelne Ägyptologen meinen, und wer sind die übrigen Mumien? Hier konnten Forscher bislang nur spekulieren.
Hawass und Pusch versuchen sich jetzt an einer eindeutigeren Antwort. KV 35EL, die namenlose "ältere Frau", identifizierten die Wissenschaftler jetzt als Teje, Mutter Echnatons und Frau von Amenophis III. "Das kann man durchaus als Sensation bezeichnen", sagt Loeben. Anders sieht es mit der "jüngeren Frau" KV 35YL aus dem Grab aus. Deren Identifizierung ist ein kalter Guss für die Ägyptologie: Es ist die Mutter Tutanchamuns, aber es ist nicht Nofretete.
"In der Ägyptologie hatte sich eine Art Mehrheitsmeinung herausgebildet, dass Nofretete die Mutter Tutanchamuns war. Das wird sicher mit Enttäuschung aufgenommen werden", so Loeben. Aus dem DNA-Profil ergab sich nämlich, dass KV 35YL ihren Bruder Echnaton heiratete und mit ihm Tutanchamun zeugte. Nofretete aber war höchstwahrscheinlich nicht von königlichem Geblüt und kam erst spät an den Hof des Pharaos.
Mit einem Namen für KV 35YL kommen die Forscher aber derzeit nicht heraus. Die Abstammung, wie sie sich aus dem DNA-Profil ergeben hat, passe zu keiner der Kandidatinnen wirklich gut. Laut Loeben käme am ehesten Satamun (oder Sitamun), eine Tochter Amenophis III. in Betracht.
Insgesamt konnten die Forscher Mumien aus fünf Generationen der Familie Tutanchamuns zuordnen, mit verschiedenen Einschränkungen bei einigen Ästen des rekonstruierten Stammbaums. So hätten die DNA-Informationen nicht ausgereicht, um mit vertretbarer Sicherheit die ebenfalls unidentifzierte Mumie KV 21A der Anchesenamun – Ehefrau und vermutlich (Halb-)Schwester Tutanchamuns – zuzuordnen, erläutert Pusch.
Auch zwei tot geborene Kinder, die gemeinsam mit Tutanchamun bestattet wurden, haben sich nicht mit letztgültiger Sicherheit dem jungen Pharao und seiner Frau zuordnen lassen. Wie bei Tutanchamuns Frau sei das DNA-Profil lückenhaft, deute aber laut Pusch in die richtige Richtung. Die größten Probleme bei der Interpretation bereitete den Forschern die Tradition der ägyptischen Adligen, mit ihren engsten Blutsverwandten Nachkommen zu zeugen. "Sieht man sich die Familienverhältnisse an, braucht man sich nicht zu wundern, dass die beiden Kinder Tutanchamuns nie das Licht der Welt erblickten", sagt Carsten Pusch.
Die lange Krankenakte der Ägypter
Die Gewebeproben erlaubten dem Forscherteam aber mehr als nur das Erbgut der Mumien zu untersuchen: Alle Proben wurden auf charakteristische Bausteine von Plasmodium falciparum, dem Malaria-Erreger, gescannt. Und die Wissenschaftler wurden fündig. Tutanchamun litt demnach an einer schweren Form von Malaria, ebenso erging es seinen Urgroßeltern. Bislang gab es nur einzelne Hinweise etwa in medizinischen Texten, dass die Krankheit schon im Alten Ägypten verbreitet war. Jetzt haben es die Ägyptologen schwarz auf weiß.
Und noch in anderer Hinsicht scheint das Leben der Adligen nicht eben leicht gewesen zu sein. Zusätzlich zu den Erbgutuntersuchungen schoben die Wissenschaftler alle 16 Mumien in einen mobilen Computertomografen, was ihnen weitere Einblicke in die Lebensumstände und teilweise beklagenswerten Gesundheitszustand der blaublütigen Ägypter eröffnete.
Insbesondere bei Tutanchamun überrascht es nicht, dass er so jung starb. Die Liste seiner Leiden ist lang und reicht von einem leichtem Klumpfuß links und einem Plattfuß rechts über eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte bis hin zur Rückgratverkrümmung, von der schon die meisten seiner Vorfahren betroffen waren. Außerdem offenbarte sich im CT das bereits bekannte gebrochene Bein und eine schmerzhafte Knochenmarkserkrankung, der so genannte Morbus Köhler II, in einem Fuß.
Nur Kunst – kein Abbild
Auf "Marfan-Syndrom" lautete die Diagnose, die das ungewöhnliche Äußere des Königs erklären sollte. Die Symptome der Krankheit könnten die Ursache für Echnatons Aussehen gewesen sein. Vor allem der nach hinten gezogene, "dolichocephale" Schädel gilt als eines der prominentesten Merkmale des Amarna-Stils, den Wissenschaftler auch an Tutanchamuns und Echnatons Mumie erkannt haben wollten. Die Beobachtung galt gar als schlagkräftigster Hinweis auf eine Verwandtschaft der beiden.
Nur: Genaue Messungen widerlegen das nun komplett. Bei der exakten Vermessung, die das Team um Hawass und Pusch jetzt vornahm, zeigten sich keine der Symptome, die mit dem Marfan-Syndrom einhergehen. Mit einer Ausnahme hatten die untersuchten Mumien nicht einmal eine auffällige Schädelform, schreiben die Wissenschaftler. "Der dolichocephale Schädel galt als so gesichert, wir konnten es selbst zunächst nicht glauben", erzählt Pusch.
Damit scheint sicher, dass dem ominösen Amarna-Stil, der mit Echnaton und seinen Nachfolgern kam und wieder verschwand, tatsächlich nicht mehr als ein etwas exzentrisches Schönheitsideal zugrunde liegt. Das verleiht dem Pharao heute einen hohen Wiedererkennungswert, sein tatsächliches Aussehen haben die Künstler aber offenbar nicht abgebildet.
Eine Fülle an Erkenntnissen haben die Untersuchungen bereits jetzt schon erbracht. "Aber wie sooft haben zehn Antworten einhundert neue Fragen aufgeworfen", meint Pusch. Ist KV 35YL wirklich Tutanchamuns Mutter? Und wenn ja, wie lautet ihr Name? "Der erste Schritt war es die klassischen Vaterschaftstests zu machen", sagt der Tübinger: "Aber wir haben noch lange nicht alles untersucht, was die DNA-Proben hergeben."
Jan Dönges
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