Mykologie: Vermoderte Geigen klingen besser
Möglicherweise können Geigenbauer bald mit Hilfe von vermodertem Holz den unverwechselbaren Geigenklang einer Stradivari imitieren. Darauf deuten Resultate von Franzis Schwarze und Kollegen an den Swiss Federal Laboratories for Materials Testing and Research in St. Gallen hin. Das Team hat durch die gezielte Behandlung mit Pilzen die Eigenschaften von Holz so verändert, dass es dem typischen Geigenholz aus Stradivaris Zeiten ähnlicher wird [1].
Bestimmte Pilzsorten verringern bei der Infektion die Dichte des Holzes, ohne dabei den hindurchdringenden Schall zu verlangsamen. Tatsächlich gelang es den Forschern, einen lauteren und volleren Ton zu erzeugen, indem sie Holz einer Norwegischen Fichte, das häufig für die Deckfläche einer Geige verwendet wird, mit Physiporinus vitrius infizierten. Nach 20 Wochen Inkubationszeit hatte sich die Holzdichte um zehn Prozent verringert.
Das Problem mit der gezielten Pilzbehandlung, so Schwarz, sei derzeit noch die Dicke von echtem Geigenholz im Vergleich zu den relativ dünnen Probehölzern seines Experimentes – bei stärkerem Holz sei eine gleichmäßige Ausbreitung des Pilzes nicht gesichert. Eventuell könne man aber mit Pilzenzymen statt mit Pilzen selbst arbeiten, um die Dichte heutigen Holzes der Dichte aus Stradivaris Zeit anzunähern.
Claire Barlow, Materialwissenschaftlerin der University of Cambridge in England, weist jedoch darauf hin, dass die Beschaffenheit des Holzes nicht das ganze Geheimnis der Stradivari ist. Nicht das Holz alleine sei für den Klang maßgeblich. Es bedürfe auch handwerklichen Geschickes und eines stark ausgebildeten musikalischen Empfindens, um eine unvergessliche Geige zu erschaffen. (vsp)
Ein wichtiges Geheimnis der von Antonio Stradivari für den Bau seiner Geigen verwendeten Hölzer war deren Materialbeschaffenheit. Sie wuchsen während der kälteren "kleinen Eiszeit" des 18. Jahrhunderts besonders langsam und mit geringer Holzdichte [2]. Eine ähnlich niedrige Holzdichte konnten Schwarzes Team nun durch Pilzbefall hervorbringen.
Bestimmte Pilzsorten verringern bei der Infektion die Dichte des Holzes, ohne dabei den hindurchdringenden Schall zu verlangsamen. Tatsächlich gelang es den Forschern, einen lauteren und volleren Ton zu erzeugen, indem sie Holz einer Norwegischen Fichte, das häufig für die Deckfläche einer Geige verwendet wird, mit Physiporinus vitrius infizierten. Nach 20 Wochen Inkubationszeit hatte sich die Holzdichte um zehn Prozent verringert.
Das Problem mit der gezielten Pilzbehandlung, so Schwarz, sei derzeit noch die Dicke von echtem Geigenholz im Vergleich zu den relativ dünnen Probehölzern seines Experimentes – bei stärkerem Holz sei eine gleichmäßige Ausbreitung des Pilzes nicht gesichert. Eventuell könne man aber mit Pilzenzymen statt mit Pilzen selbst arbeiten, um die Dichte heutigen Holzes der Dichte aus Stradivaris Zeit anzunähern.
Claire Barlow, Materialwissenschaftlerin der University of Cambridge in England, weist jedoch darauf hin, dass die Beschaffenheit des Holzes nicht das ganze Geheimnis der Stradivari ist. Nicht das Holz alleine sei für den Klang maßgeblich. Es bedürfe auch handwerklichen Geschickes und eines stark ausgebildeten musikalischen Empfindens, um eine unvergessliche Geige zu erschaffen. (vsp)
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