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Tiefsee: Vulkane vor Sydney gefunden

Eigentlich suchte die Crew eines Forschungsschiffs nach Hummerlarven - und entdeckte dabei eine unbekannte Vulkankette in der Tiefsee.
Tiefseevulkane vor Sydneys Küste

Vor 40 bis 80 Millionen Jahren trennten sich Australien und Neuseeland – und der Bruch geschah einigermaßen gewaltsam: Die Plattentektonik zerriss die Verbindung zwischen beiden, die Spuren davon finden sich heute noch am Meeresboden, wie der Fund von vier bislang unbekannten Tiefseevulkanen 250 Kilometer vor Sydney zeigt. Die mittlerweile erloschenen Feuerberge liegen in 4900 Meter Tiefe und befanden sich damit bislang außerhalb der Reichweite australischer Forschungsschiffe: Ihr Sonar reichte nur bis in 3000 Meter Tiefe, berichtet der Vulkanologe Richard Arculus von der Australian National University, der an der Fahrt des neuen Schiffs "Investigator" teilgenommen und die Vulkane identifiziert hat. Der größte Krater hat einen Durchmesser von 1,5 Kilometern, seine Flanken steigen 700 Meter vom Meeresboden auf, und ihr Alter wird auf rund 50 Millionen Jahre geschätzt. Gesteinsproben der Lava könnten später Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Erdmantels darunter geben und vielleicht sogar Hinweise liefern, warum Australiens östlicher Landesteil relativ hoch gelegen ist und wie sich die Lord-Howe-Schwelle zwischen Neuseeland und Australien gebildet hat: Dieses Plateau gehörte einst zum Kontinent Zealandia, der mit Australien und der Antarktis verbunden war, versank jedoch vor 60 bis 130 Millionen Jahren im Meer.

Ursprünglich hatte die Expedition ein anderes Ziel: Sie suchte nach der Kinderstube von Hummerlarven, die sich später vor der Küste ansiedeln und als erwachsene Tiere kommerziell stark genutzt werden. In einem großen Wasserwirbel etwa 150 Kilometer vom Festland entfernt wurde die Crew des Schiffs auch diesbezüglich fündig. "Wir waren überrascht, dass wir hier neben den Hummerlarven auch den Nachwuchs anderer Speisefische wie Seebrassen oder Blaufische so weit draußen aufspürten. Früher hatten wir gedacht, dass es ihr Ende bedeutet, wenn sie ins offene Meer getrieben werden. Tatsächlich sind diese Wirbel aber riesige Fischzuchtgebiete", so der Meeresbiologe Ian Suthers von der Australian National University.

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