News: Was man in den Beinen hat - oder nicht
Zu diesen blitzschnellen Bewegungen sind die Athleten nur dann in der Lage, wenn der Anteil schneller, heller fast-twitch-Muskelfasern in ihren Beinen hoch ist. Diese Muskeln sind deshalb so schnell, weil ihr Stoffwechsel ohne Sauerstoff auskommt. Im Gegensatz dazu muss das im Blut gelöste Gas bei den langsamen, dunklen slow-twitch-Muskelfasern erst in das Gewebe hinein diffundieren, und das braucht Zeit. Dafür ist die blitzschnelle Wirkungsweise der fast-twitch-Muskeln vergleichsweise uneffektiv. Durch die rasche Bildung von Milchsäure sitzt einem bald der Muskelkater in den Beinen. Maurice Greene dürfte das allerdings kaum stören, schließlich ist sein Tagwerk nach kaum zehn Sekunden erledigt.
Während die Beinmuskeln normaler Menschen gerade einmal zur Hälfte aus schnellen Muskelfasern bestehen, verfügen die Olympioniken über rund 80 Prozent fast-twitch-Muskeln. Und die hat man, oder man hat sie nicht. Zwar können schnelle Fasern durch langes Training vorübergehend in langsame umgebaut werden, umgekehrt ist das jedoch nicht möglich. Wer Maurice Greene einholen will, sollte also von Geburt an mit besonders üppigen fast-twitch-Muskelpaketen ausgestattet sein.
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