Sommerloch heute: Wassermelone statt Viagra
Pünktlich zur Wassermelonensaison weisen amerikanische Lebensmittelforscher eindringlich auf die inneren Werte der beliebten roten Frucht hin: Neben Antioxidantien enthalten Wassermelonen mit Citrullin auch einen wichtigen Vorläufer der Aminosäure Arginin. Diese spielt eine entscheidende Rolle für ein gesundes Herz-Kreislauf-System, indem sie die Weitung von Blutgefäßen unterstützt. Ein Effekt, auf den auch Sildenafil, besser bekannt unter seinem Handelsnamen Viagra, abzielt.
Citrullin habe dabei nicht nur einen positiven Einfluss auf die Potenz, es soll auch wahre Wunder bewirken für das Immunsystem sowie gegen Übergewicht und Diabetes.
"Wassermelonen mögen nicht so organspezifisch sein wie Viagra", erklärt Bhimu Patil vom Texas A&M Fruit and Vegetable Improvement Center. "Aber es ist eine tolle Methode, ohne Nebenwirkungen Blutgefäße zu weiten." Dumm daran ist nur, dass sich das Citrullin nur in der Schale der Früchte in entsprechend hohen Konzentrationen findet, die Gehalte im Fruchtfleisch liegen deutlich niedriger. Die Forscher arbeiten nun daran, Sorten zu züchten, in denen das Citrullin auch in der eigentlichen Verzehrmasse in ausreichendem Maße enthalten ist.
Citrullin habe dabei nicht nur einen positiven Einfluss auf die Potenz, es soll auch wahre Wunder bewirken für das Immunsystem sowie gegen Übergewicht und Diabetes.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Außerdem unterstütze es die Entgiftungsarbeit des Körpers. Darüber hinaus strotzten die acht Prozent des Fruchtfleisches, die nicht aus Wasser bestehen, noch vor Lycopin. Dieses vor allem aus Tomaten bekannte Antioxidans ist nicht nur gut fürs Herz, sondern auch für Prostata und Haut. Allerdings wird es besser in Fett gelöst aufgenommen – was im Tomatensalat mit Olivenöl kein Problem darstellt. Passende Rezepttipps für Wassermelonen haben die Forscher bislang keine. (af)
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