News: Wenn Sport krank macht
Bei leichter Belastung aktiviert Cortisol den Stoffwechsel und sorgt für einen schnelleren Energieumsatz in den Muskeln. Überdies schützt es den Organismus vor Krankheitserregern. In höherer Konzentration führt das Hormon allerdings zum gegenteiligen Effekt – es hemmt das Immunsystem. Gerade ausgedehntes Training ohne ausreichende Regenerationspausen führe zu einem Leistungsknick und der willkommenen Chance für Keime. Nach jedem Training, so entdeckte der Experte, bei dem sich der Sportler subjektiv überfordert fühlt, steigt die Konzentration des Cortisols um das bis Achtfache und hebelt so die Immunzellen aus – Träge verbleiben sie dann in ihren Reservoirs und überlassen den Keimen kampflos das Feld. "Dabei sinkt die Abwehr etwa in den oberen Atemwegen und führt zu einer höheren Infektanfälligkeit", so Gabriel.
Eine ähnliche Situation könne aber auch entstehen, wenn Sportler unter Stressfaktoren anderer Art stünden, etwa bei Klimaänderungen, Zeitverschiebungen oder Leistungsdruck. Dann helfe nur ausreichende Ruhe und gezielte Entspannung. Doch nicht nur Olympioniken sind von solchen Stresssituationen betroffen. Daher rät der Mediziner zur Mäßigung: "Moderater Sport steigert das Immunsystem – Gelangt der Körper jedoch über das gewohnte Maß an seine Grenzen, kommt es zur erhöhten Infektanfälligkeit."
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