PALÄONTOLOGIE: Zeigt her eure Zähnchen!
Furchteinflößend waren sie nicht gerade. Mit ihrer kuriosen namensgebenden Schnauze wirkten die Entenschnabel- oder Hadrosaurier eher putzig. In der Tat handelte es sich um harmlose Pflanzenfresser. Doch welche Art von Pflanzen hatten sie auf dem Speiseplan und wie zerkleinerten sie ihre vegetarische Kost vor dem Schlucken?
Das Gebiss der Hadrosaurier unterschied sich grundlegend von dem der Säugetiere. Nicht der Unterkiefer war beweglich und über ein elastisches Gelenk mit dem Rest des Schädels verbunden. Stattdessen ließ sich der Oberkiefer über eine Art Scharnier auf und zu klappen. Wie die Kratzspuren beweisen, konnten die Tiere die Zähne aber nicht nur auf und ab, sondern auch vor und zurück sowie seitwärts bewegen. Das bestätigt eine schon früher aufgestellte Theorie, wonach der Oberkiefer beim Zubeißen nach außen gedrückt wurde. Dadurch glitten die Zähne schräg seitlich übereinander und zermalmten die Pflanzen zwischen sich.
Andreas Baumann
Ein Team um Mark Purnell von der University of Leicester (England) konnte nun neue Einsichten dazu gewinnen, indem es das Gebiss der Tiere genauer unter die Lupe nahm. Besser gesagt, untersuchten die Forscher mikroskopisch kleine Kratzer auf der Oberfläche der Zähne, die beim Zerkauen der Nahrung entstanden waren. Daraus ließ sich sowohl die Art der gefressenen Pflanzen als auch die Kieferbewegung rekonstruieren.
Das Gebiss der Hadrosaurier unterschied sich grundlegend von dem der Säugetiere. Nicht der Unterkiefer war beweglich und über ein elastisches Gelenk mit dem Rest des Schädels verbunden. Stattdessen ließ sich der Oberkiefer über eine Art Scharnier auf und zu klappen. Wie die Kratzspuren beweisen, konnten die Tiere die Zähne aber nicht nur auf und ab, sondern auch vor und zurück sowie seitwärts bewegen. Das bestätigt eine schon früher aufgestellte Theorie, wonach der Oberkiefer beim Zubeißen nach außen gedrückt wurde. Dadurch glitten die Zähne schräg seitlich übereinander und zermalmten die Pflanzen zwischen sich.
Die Kratzer zeigten außerdem, was die Hadrosaurier fraßen. Ihre Nahrung muss kleine harte Partikel enthalten haben. Diese können von Erdresten stammen, die mit in den Mund geraten, wenn Pflanzen in Bodennähe abgerissen werden. Denkbar sind aber auch Kieselsäurekörnchen, die üblicherweise in Gras oder Schachtelhalmen vorkommen. Dazu Vince Williams von der University of Leicester: „Wir wissen, dass Schachtelhalme damals weit verbreitet waren. Gut möglich, dass sie eine wichtige Nahrungsquelle für die Hadrosaurier darstellten.“ Offenbar grasten die Tiere jedenfalls und fraßen keine Blätter oder Früchte von Bäumen.
Andreas Baumann
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