Buchkritik zu »Space 2006 «
Das vorliegende Buch ist eine Publikation des "Vereins zur Förderung der Raumfahrt, e. V. (VFR)" mit Sitz in München, dem etwa 120 Raumfahrtbegeisterte angehören. Es gliedert sich in drei Hauptelemente: einen allgemeinen Teil, der ausgewählte Raumfahrtereignisse des Jahres 2005 ausführlich vorstellt ("Themen im Fokus", 197 Seiten), einen streng chronologischen Teil ("Raumfahrt-Jahreschronik", 100 Seiten), der möglichst alle relevanten Ereignisse des gleichen Zeitraums präsentiert und einen systematischen Tabellenteil ("Raumfahrt-Statistik", zehn Seiten) für eine schnelle Übersicht. Abgerundet wird das Werk von 16 Farbtafeln im Anhang.
Insgesamt gesehen ist dieses Buch leicht verständlich und auch unterhaltsam geschrieben. Die Idee und das Grundkonzept sind gut, das Buch füllt eindeutig eine bisher weit klaffende Lücke in der deutschsprachigen Fachliteratur über Raumfahrtthemen. Eine systematische Berichterstattung über die Raumfahrtereignisse ist lobenswert und sehr erwünscht.
Im Allgemeinen sind die Fakten präzise dargestellt, aber gelegentlich fallen dem Leser Ungenauigkeiten und sachliche Fehler auf, die den Eindruck trüben: Im Kapitel über Mars Express, Seite 23, wird erwähnt, dass Methan und Sauerstoff zu Wasser und Kohlenstoff reagiert. Im Normalfall entstehen dabei allerdings Wasser und Kohlendioxid, ein wichtiger Unterschied bei der Verwendung als Treibstoff. Mit "Hydrokarbonaten" auf dem Saturnmond Titan sind Kohlenwasserstoffe gemeint. Offenbar handelt es sich um eine falsche Übersetzung des englischen Begriffs "hydrocarbons". Hydro(gen)karbonate sind Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, eine völlig verschiedene Stoffklasse.
Ein kapitaler Fehler ist allerdings der Abdruck einer Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble (HST) aus dem Jahre 1998, welche das Objekt TMR-1 zeigt. Dieses Bild wurde seinerzeit von der Nasa als das erste Bild eines Exoplaneten gefeiert, musste allerdings zwei Jahre später offiziell widerrufen werden, da sich der angebliche Planet als weit entfernter Hintergrundstern herausstellte. Diese Information ist auf den Internetseiten des HST leicht aufzufinden. Auch bleibt unverständlich, warum in einer Chronik, also einem Buch, welches vergangene Ereignisse beschreibt, ein Artikel zu finden ist, der in der Zukunftsform den Ablauf der Mission STS-114 der Raumfähre Discovery beschreibt. Zwei nachfolgende Artikel beschreiben getrennt den Start und die Landung von STS-114. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier bereits publizierte Artikel wieder verwendet wurden. Ein neu geschriebener Artikel, der die Inhalte zusammenfasst, wäre auf jeden Fall besser gewesen.
Beim Vergleich der Texte im vorderen Teil mit den Texten in der "Raumfahrt Jahreschronik" fällt auf, dass bei den gleichen Ereignissen große Passagen des im vorderen Teil befindlichen Textes wortgetreu wieder abgedruckt werden – so etwa bei der Berichterstattung über die Ariane-5 oder über den Flug der Raumfähre Discovery. Da fühlt sich der Leser doch an der Nase herumgeführt.
Sehr lesenswert ist das Kapitel über Weltraumbürokratie, es wirft ein interessantes Schlaglicht auf den Dokumentationswahn von Raumfahrtbehörden. Offenbar schreibt hier der Autor Eugen Reichl aus eigener Anschauung, denn er ist Mitarbeiter beim europäischen Raumfahrtkonzern EADS.
Für den Raumfahrtfan ist das Buch ein Muss, aber ein wenig mehr Sorgfalt bei der Erstellung der Inhalte wäre wünschenswert gewesen.
Insgesamt gesehen ist dieses Buch leicht verständlich und auch unterhaltsam geschrieben. Die Idee und das Grundkonzept sind gut, das Buch füllt eindeutig eine bisher weit klaffende Lücke in der deutschsprachigen Fachliteratur über Raumfahrtthemen. Eine systematische Berichterstattung über die Raumfahrtereignisse ist lobenswert und sehr erwünscht.
Im Allgemeinen sind die Fakten präzise dargestellt, aber gelegentlich fallen dem Leser Ungenauigkeiten und sachliche Fehler auf, die den Eindruck trüben: Im Kapitel über Mars Express, Seite 23, wird erwähnt, dass Methan und Sauerstoff zu Wasser und Kohlenstoff reagiert. Im Normalfall entstehen dabei allerdings Wasser und Kohlendioxid, ein wichtiger Unterschied bei der Verwendung als Treibstoff. Mit "Hydrokarbonaten" auf dem Saturnmond Titan sind Kohlenwasserstoffe gemeint. Offenbar handelt es sich um eine falsche Übersetzung des englischen Begriffs "hydrocarbons". Hydro(gen)karbonate sind Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, eine völlig verschiedene Stoffklasse.
Ein kapitaler Fehler ist allerdings der Abdruck einer Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble (HST) aus dem Jahre 1998, welche das Objekt TMR-1 zeigt. Dieses Bild wurde seinerzeit von der Nasa als das erste Bild eines Exoplaneten gefeiert, musste allerdings zwei Jahre später offiziell widerrufen werden, da sich der angebliche Planet als weit entfernter Hintergrundstern herausstellte. Diese Information ist auf den Internetseiten des HST leicht aufzufinden. Auch bleibt unverständlich, warum in einer Chronik, also einem Buch, welches vergangene Ereignisse beschreibt, ein Artikel zu finden ist, der in der Zukunftsform den Ablauf der Mission STS-114 der Raumfähre Discovery beschreibt. Zwei nachfolgende Artikel beschreiben getrennt den Start und die Landung von STS-114. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier bereits publizierte Artikel wieder verwendet wurden. Ein neu geschriebener Artikel, der die Inhalte zusammenfasst, wäre auf jeden Fall besser gewesen.
Beim Vergleich der Texte im vorderen Teil mit den Texten in der "Raumfahrt Jahreschronik" fällt auf, dass bei den gleichen Ereignissen große Passagen des im vorderen Teil befindlichen Textes wortgetreu wieder abgedruckt werden – so etwa bei der Berichterstattung über die Ariane-5 oder über den Flug der Raumfähre Discovery. Da fühlt sich der Leser doch an der Nase herumgeführt.
Sehr lesenswert ist das Kapitel über Weltraumbürokratie, es wirft ein interessantes Schlaglicht auf den Dokumentationswahn von Raumfahrtbehörden. Offenbar schreibt hier der Autor Eugen Reichl aus eigener Anschauung, denn er ist Mitarbeiter beim europäischen Raumfahrtkonzern EADS.
Für den Raumfahrtfan ist das Buch ein Muss, aber ein wenig mehr Sorgfalt bei der Erstellung der Inhalte wäre wünschenswert gewesen.
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