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Es liegt was in der Luft. Warum wir häufiger auf unsere Nase hören sollten

Viel zu oft vergessen wir, wie direkt unser Befinden mit den Gerüchen um uns herum verknüpft ist – weitaus direkter, als dies bei allen anderen Sinnen der Fall ist. Lyall Watson will mit seinem Buch „Der Duft der Verführung“ dieser unverdienten Missachtung abhelfen. Als promovierter Biologe und erfahrener Forscher ist er dazu mit bester Fachkompetenz ausgestattet. Was Watson dem Leser präsentiert, geht jedoch weit über eine trockene physiologische Abhandlung hinaus. Zentrales Thema in seinem Buch ist das Jacobson-Organ, ein erst kürzlich wieder entdecktes „zweites Geruchssystem“. Dieses Organ und seine Fähigkeit, unbewusst Geruchsstoffe zu detektieren und direkt mit dem Gehirn zu kommunizieren, ist für Watson der Schlüssel zum „sechsten Sinn“. Von hier aus unternimmt er seine faszinierende, überaus kurzweilige und zuweilen tiefsinnige Reise durch die Welt der Gerüche, angefangen vom Wohlgeruch der Duftwässer über die Geheimnisse der Sexuallockstoffe bis hinunter zum übelsten Verwesungsgestank. Dabei ist er mit seinen Thesen nie dogmatisch, schöpft vielmehr aus seinem reichen Erfahrungsschatz, um die Theorien an Beispielen zu verdeutlichen. Der Stil bleibt stets locker und gewandt, obwohl stellenweise Fragen von geradezu philosophischer Dimension erörtert werden. Mit den anspruchsvollen Gedankengängen hält auch die Übersetzung gut Schritt – obwohl sich für einige Fachbegriffe und Konstrukte nur schwer eine adäquate deutsche Entsprechung finden lässt. „Der Duft der Verführung“ ist ein zauberhaftes Bändchen, das seine Leser mit Sicherheit seinerseits zu verführen vermag. Nach der Lektüre wird so mancher seine Nase mit anderen Augen sehen!

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