Im Auge des Orkans
Zum Abschluss des Darwin-Jahres noch einmal ein Buch über einen Vater der Evolutionstheorie. Doch Moment mal: Beaufort und die Evolution? War das nicht eher der mit dem Wind? Genau: Francis Beaufort (1774-1857), Offizier der Royal Navy, seit 1829 Hydrograf der Admiralität und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der einflussreichsten Männer in der britischen Marine, ist vor allem als Vater der nach ihm benannten Windstärken-Skala bekannt.
Weniger geläufig ist die Tatsache, dass ohne Vermittlung Beauforts Charles Darwin wohl nie an Bord der "Beagle" gelangt wäre, die den jungen Wissenschaftler hinaus in die Welt führte. Robert Fitzroy, Kapitän der "Beagle", suchte nach einem wissenschaftlichen Begleiter für seine Weltumsegelung. Und der Mann, an den man sich zu jener Zeit mit solch einem Anliegen wandte, war Beaufort. Der Offizier ließ seine Beziehungen spielen – und schon war mit Darwin ein geeigneter Kandidat gefunden. Wohin die auf der Reise gewonnenen Erkenntnisse den Wissenschaftler führten, ist bekannt.
Die Episode ist nur eine aus einer ganzen Fülle von Details, die uns Scott Huler aus dem Leben von Francis Beaufort schildert. Und doch ist das Buch keine echte Biografie des Admirals. Denn im Mittelpunkt steht weniger der Mensch Beaufort als sein Werk – jene Beaufort-Skala, die in 13 Abstufungen, von "windstill" bis "Orkan", die Stärken und Auswirkungen des Windes beschreibt.
Es ist die Sprache jener Skala, die den Wortmenschen Huler in ihren Bann schlägt, jenes Universum aus "Kräuselwellen" und "Schaumköpfen", in dem das Windgeschehen möglichst knapp, exakt und für jeden Beobachter nachvollziehbar erfasst ist. In ihrer Dichte und Präzision sei sie ihm wie ein schönes Gedicht vorgekommen, berichtet der Autor. Und so beschließt er, sich intensiver mit der Beaufort-Skala zu beschäftigen. Ein Stipendium ermöglicht es dem Journalisten Huler, seiner Neugier freien Lauf zu lassen.
Herausgekommen ist dieses faszinierende Buch, das uns mitnimmt auf eine Reise durch die Geschichte des Windes und seiner Erforschung. Wir begegnen so unterschiedlichen Gestalten wie Tycho Brahe, Daniel Defoe, James Cook oder William Bligh, dem berüchtigten Kapitän der "Bounty". Wir erfahren, dass der Mensch, der sich seit Jahrtausenden den Wind nutzbar machte, bis weit in die moderne Zeit hinein nur sehr wenig über die Ursachen der Luftbewegung wusste. Und wir lernen natürlich ausführlich die Beaufort-Skala kennen, ihre Entstehungsgeschichte, ihre zahlreichen Vorläufer, ihre modernen Bearbeitungen.
Huler versteht es, seine Faszination in eine fesselnde Sprache zu übertragen. Und so sehen wir ihm gerne nach, dass seine Begeisterung für die Beaufort-Skala mitunter ein wenig zu grell aufleuchtet. Denn noch ehe das Lesevergnügen dadurch getrübt werden könnte, nimmt der Autor uns wieder an die Hand und führt uns zu einem neuen Gewährsmann in irgendeinem anderen Teil der Welt oder in irgendeiner fernen Zeit. Und dort vernehmen wir erneut Staunenswertes über die Sprache des Windes.
Fazit: Unbedingt lesen!
Weniger geläufig ist die Tatsache, dass ohne Vermittlung Beauforts Charles Darwin wohl nie an Bord der "Beagle" gelangt wäre, die den jungen Wissenschaftler hinaus in die Welt führte. Robert Fitzroy, Kapitän der "Beagle", suchte nach einem wissenschaftlichen Begleiter für seine Weltumsegelung. Und der Mann, an den man sich zu jener Zeit mit solch einem Anliegen wandte, war Beaufort. Der Offizier ließ seine Beziehungen spielen – und schon war mit Darwin ein geeigneter Kandidat gefunden. Wohin die auf der Reise gewonnenen Erkenntnisse den Wissenschaftler führten, ist bekannt.
Die Episode ist nur eine aus einer ganzen Fülle von Details, die uns Scott Huler aus dem Leben von Francis Beaufort schildert. Und doch ist das Buch keine echte Biografie des Admirals. Denn im Mittelpunkt steht weniger der Mensch Beaufort als sein Werk – jene Beaufort-Skala, die in 13 Abstufungen, von "windstill" bis "Orkan", die Stärken und Auswirkungen des Windes beschreibt.
Es ist die Sprache jener Skala, die den Wortmenschen Huler in ihren Bann schlägt, jenes Universum aus "Kräuselwellen" und "Schaumköpfen", in dem das Windgeschehen möglichst knapp, exakt und für jeden Beobachter nachvollziehbar erfasst ist. In ihrer Dichte und Präzision sei sie ihm wie ein schönes Gedicht vorgekommen, berichtet der Autor. Und so beschließt er, sich intensiver mit der Beaufort-Skala zu beschäftigen. Ein Stipendium ermöglicht es dem Journalisten Huler, seiner Neugier freien Lauf zu lassen.
Herausgekommen ist dieses faszinierende Buch, das uns mitnimmt auf eine Reise durch die Geschichte des Windes und seiner Erforschung. Wir begegnen so unterschiedlichen Gestalten wie Tycho Brahe, Daniel Defoe, James Cook oder William Bligh, dem berüchtigten Kapitän der "Bounty". Wir erfahren, dass der Mensch, der sich seit Jahrtausenden den Wind nutzbar machte, bis weit in die moderne Zeit hinein nur sehr wenig über die Ursachen der Luftbewegung wusste. Und wir lernen natürlich ausführlich die Beaufort-Skala kennen, ihre Entstehungsgeschichte, ihre zahlreichen Vorläufer, ihre modernen Bearbeitungen.
Huler versteht es, seine Faszination in eine fesselnde Sprache zu übertragen. Und so sehen wir ihm gerne nach, dass seine Begeisterung für die Beaufort-Skala mitunter ein wenig zu grell aufleuchtet. Denn noch ehe das Lesevergnügen dadurch getrübt werden könnte, nimmt der Autor uns wieder an die Hand und führt uns zu einem neuen Gewährsmann in irgendeinem anderen Teil der Welt oder in irgendeiner fernen Zeit. Und dort vernehmen wir erneut Staunenswertes über die Sprache des Windes.
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