Gelungene Integration
In seiner kompakten Einführung zur Geschichte der frühen französischen Protestanten bietet der Marburger Neuzeithistoriker Ulrich Niggemann mehr als nur Zahlen und Fakten. Vielmehr gelingt ihm der Spagat zwischen historischem Überblick und fachlichem Tiefgang, zeigt er doch auch neuere Perspektiven der Wissenschaft auf.
Aus religiösen Gründen von der katholischen Obrigkeit des vorrevolutionären Frankreichs verfolgt, waren die Hugenotten seit dem 16. Jahrhundert gezwungen auszuwandern. Die Exilanten suchten eine neue Heimat und fanden sie vor allem in England, den Niederlanden und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Niggemann rückt dabei besonders die kulturhistorischen Aspekte dieser bewegten Geschichte in den Vordergrund: Migration und Mobilität sowie die damit verbundene Frage nach Identitätsbildung und kulturellem Austausch in den Einwanderungsregionen. So seien die Hugenotten geradezu Kulturvermittler gewesen, lautet die These des Autors. Sie verbreiteten die französische Kultur nicht nur innerhalb ihrer eigenen Diaspora, wie etwa im Fall des hugenottischen Gymnasiums zu Berlin, an dem auch deutsche Kinder die Schulbank drückten und Französisch lernten. Sondern umgekehrt machten sie die Literatur aus ihrer neuen Heimat in Frankreich bekannt – durch Übersetzungen von Shakespeare oder den Schriften des deutschen Aufklärers Samuel Pufendorf.
Ebenso setzt sich Niggemann mit älteren heilsgeschichtlichen Ansichten, in denen die Geschichte der Hugenotten häufig mythisch verklärt wurde, kritisch auseinander und beleuchtet die kulturelle Dimension ihrer Migration. Damit knüpft der Autor nicht nur an einen Trend in der Forschung an, kulturelle Transferprozesse zu untersuchen. Angesichts aktueller Integrationsdebatten betont er auch die ungebrochen große Bedeutung dieser Thematik.
Wissenschaftliche Ansätze erklärt Niggemann stets verständlich. Didaktisch aufbereitet durch die Hervorhebung von Stichworten und durch Infokästen, bietet das handliche Taschenbuch einen klaren und erfreulich vielschichtigen Einstieg in die Migrationsgeschichte der Hugenotten.
Aus religiösen Gründen von der katholischen Obrigkeit des vorrevolutionären Frankreichs verfolgt, waren die Hugenotten seit dem 16. Jahrhundert gezwungen auszuwandern. Die Exilanten suchten eine neue Heimat und fanden sie vor allem in England, den Niederlanden und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Niggemann rückt dabei besonders die kulturhistorischen Aspekte dieser bewegten Geschichte in den Vordergrund: Migration und Mobilität sowie die damit verbundene Frage nach Identitätsbildung und kulturellem Austausch in den Einwanderungsregionen. So seien die Hugenotten geradezu Kulturvermittler gewesen, lautet die These des Autors. Sie verbreiteten die französische Kultur nicht nur innerhalb ihrer eigenen Diaspora, wie etwa im Fall des hugenottischen Gymnasiums zu Berlin, an dem auch deutsche Kinder die Schulbank drückten und Französisch lernten. Sondern umgekehrt machten sie die Literatur aus ihrer neuen Heimat in Frankreich bekannt – durch Übersetzungen von Shakespeare oder den Schriften des deutschen Aufklärers Samuel Pufendorf.
Ebenso setzt sich Niggemann mit älteren heilsgeschichtlichen Ansichten, in denen die Geschichte der Hugenotten häufig mythisch verklärt wurde, kritisch auseinander und beleuchtet die kulturelle Dimension ihrer Migration. Damit knüpft der Autor nicht nur an einen Trend in der Forschung an, kulturelle Transferprozesse zu untersuchen. Angesichts aktueller Integrationsdebatten betont er auch die ungebrochen große Bedeutung dieser Thematik.
Wissenschaftliche Ansätze erklärt Niggemann stets verständlich. Didaktisch aufbereitet durch die Hervorhebung von Stichworten und durch Infokästen, bietet das handliche Taschenbuch einen klaren und erfreulich vielschichtigen Einstieg in die Migrationsgeschichte der Hugenotten.
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