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Microbes at Work

Der Haupttitel des Buches ist zugkräftig – der Untertitel sagt das Wesentliche. Einen möglichst großen Anteil der mikrobiell verwertbaren Bestandteile fester Abfälle in Biogas und Humus umzuwandeln und dadurch die Kohlenstoff- Emission als CO2 in die Atmosphäre zu verringern, gilt als Musterbeispiel einer nachhaltigen Umwelt-Bewirtschaftung.

16 Beiträge befassen sich mit mikrobieller Kompostierung, Vermi- Kompostierung und Schlammfaulung, Mikroorganismen bei der Methangewinnung sowie Auswirkungen von Kompost auf die Böden. Hauptinhalt ist eine ausführliche Bestandsaufnahme der beteiligten Taxa von Pilzen und Prokaryoten sowie ihrer enzymatischen Leistungen. Die meisten Beiträge befassen sich mit der Kompostierung sowie der Biogas und Bioethanol-Fermentation.

Die systematischen Populationsverschiebungen der Bakterien beim Kompostierungsprozess wurden dank molekularer Techniken in den letzten Jahren aufgeklärt, ebenso die Populationsstruktur in Biogasanlagen. Viele Archaea – außer den Methanbildnern – sind noch nicht identifiziert. Daher weiß man wenig über deren Ökophysiologie.

Von den tabellarisch zusammengestellten hydrolytischen und fermentativen Bakterien ist der Großteil den Firmicutes zuzuordnen. Eine weitere Tabelle bietet einen Überblick über Bakterien, die Fermentationsprodukte in Syntrophie mit H2-verbrauchenden Methanbildnern umsetzen. Besonders instruktiv ist eine Tabelle zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Fingerprinting-Methoden.

Ein Beitrag informiert über suppressive compost, der die Weitergabe von Pflanzenkrankheiten verhindern soll. Die Hygienisierung im Hinblick auf Krankheitserreger des Menschen wird auf neuem Kenntnisstand behandelt. Einzelne Untersuchungsmethoden wie proteomic characterization zur Kennzeichnung des Degradierungsgrades von Böden erscheinen von der Realität noch weit entfernt.

Das Buch enthält viele – auch für Lehrzwecke nützliche – schematische Abbildungen sowie Übersichtsdarstellungen zu zahlreichen Einzelthemen mit Literaturangaben. Es ist allen Wissenschaftlern und Ingenieuren zu empfehlen, die auf diesem Gebiet arbeiten.
  • Quellen
BIOspektrum 5/2010

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