Töchter des Mars
Wonderwoman, Lara Croft, Xenia – die moderne Populärkultur kennt zahlreiche martialische Frauenfiguren. Allerdings sind diese ebenso der Fantasiewelt entsprungen wie die megärenhaften Amazonen der Antike.
Und doch kennt die Geschichte – wie das Buch "Soldatinnen" lehrt – zahlreiche Beispiele weiblichen Kriegseinsatzes. Das Spektrum reicht von den Marketenderinnen über die Krankenschwestern und Funkerinnen bis hin zu aktiv kämpfenden Soldatinnen in den Armeen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Dass Weiber indes schon viel früher zu "Hyänen" wurden, wie Friedrich Schiller im "Lied von der Glocke" Théroigne de Méricourts Forderung nach einer generellen Bewaffnung von Frauen während der Französischen Revolution dichterisch quittierte, zeigen die weiblichen "ordos" im Mongolenreich des 14. Jahrhunderts. Sie führten ebenso wie 500 Jahre später die berüchtigten Amazonen von Dahomey eine scharfe Klinge.
Kämpfende Frauen, so erfährt der Leser in den vielfältigen Beiträgen, traten in der Geschichte in mannigfacher Gestalt auf: als Führerinnen von Truppenteilen oder ganzen Heeren, als Soldatinnen oder Partisaninnen in gemischtgeschlechtlichen sowie manchmal auch in exklusiv weiblichen Kampfverbänden.
Konnten die Frauen seit dem 20. Jahrhundert das Kriegshandwerk offen ausüben, mussten ihre Geschlechtsgenossinnen im Mittelalter und in der Neuzeit ihre Weiblichkeit hinter einer maskulinen Fassade verstecken, als "cross-dresser" in männlicher Soldatenkluft. Meist waren es soziale Not, schiere Abenteuerlust, aber auch der Wunsch, der männlichen Sozialisation im familiären Umfeld zu entfliehen, die diese Frauen bewogen, eine jahrelange Camouflage auf sich zu nehmen, sich ihre Brüste abzubinden und mit tiefer Stimme zu sprechen.
War die Übernahme der männlichen Soldatenrolle vor dem 20. Jahrhundert noch weit gehend mit dem Wunsch nach einer sozialen Aufwertung der Frau verbunden, rückten im Zeitalter der totalen Kriegsführung patriotische, später auch emanzipatorische Beweggründe in den Vordergrund weiblichen Handelns. Sowohl für die sowjetischen Rotarmistinnen wie für die jugoslawischen Partisaninnen war es geradezu eine "heilige Pflicht«, einen aktiven Beitrag für den nationalen Befreiungskampf zu leisten. So manche Frontfrau griff mitunter aber auch aus Rache für den Tod von Familienangehörigen zur Waffe oder aus anderen Motiven, etwa weil sie selbst Gewaltopfer der Besatzerwillkür geworden war.
Dies und noch viel mehr erfährt der Leser in dem überaus innovativen Sammelband, der das historisch noch kaum erforschte Phänomen der Soldatinnen unter dem Aspekt der kurz- und langfristigen Folgen des weiblichen Kriegseinsatzes für die zivilen und militärischen Geschlechterverhältnisse beleuchtet.
Und doch kennt die Geschichte – wie das Buch "Soldatinnen" lehrt – zahlreiche Beispiele weiblichen Kriegseinsatzes. Das Spektrum reicht von den Marketenderinnen über die Krankenschwestern und Funkerinnen bis hin zu aktiv kämpfenden Soldatinnen in den Armeen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Dass Weiber indes schon viel früher zu "Hyänen" wurden, wie Friedrich Schiller im "Lied von der Glocke" Théroigne de Méricourts Forderung nach einer generellen Bewaffnung von Frauen während der Französischen Revolution dichterisch quittierte, zeigen die weiblichen "ordos" im Mongolenreich des 14. Jahrhunderts. Sie führten ebenso wie 500 Jahre später die berüchtigten Amazonen von Dahomey eine scharfe Klinge.
Kämpfende Frauen, so erfährt der Leser in den vielfältigen Beiträgen, traten in der Geschichte in mannigfacher Gestalt auf: als Führerinnen von Truppenteilen oder ganzen Heeren, als Soldatinnen oder Partisaninnen in gemischtgeschlechtlichen sowie manchmal auch in exklusiv weiblichen Kampfverbänden.
Konnten die Frauen seit dem 20. Jahrhundert das Kriegshandwerk offen ausüben, mussten ihre Geschlechtsgenossinnen im Mittelalter und in der Neuzeit ihre Weiblichkeit hinter einer maskulinen Fassade verstecken, als "cross-dresser" in männlicher Soldatenkluft. Meist waren es soziale Not, schiere Abenteuerlust, aber auch der Wunsch, der männlichen Sozialisation im familiären Umfeld zu entfliehen, die diese Frauen bewogen, eine jahrelange Camouflage auf sich zu nehmen, sich ihre Brüste abzubinden und mit tiefer Stimme zu sprechen.
War die Übernahme der männlichen Soldatenrolle vor dem 20. Jahrhundert noch weit gehend mit dem Wunsch nach einer sozialen Aufwertung der Frau verbunden, rückten im Zeitalter der totalen Kriegsführung patriotische, später auch emanzipatorische Beweggründe in den Vordergrund weiblichen Handelns. Sowohl für die sowjetischen Rotarmistinnen wie für die jugoslawischen Partisaninnen war es geradezu eine "heilige Pflicht«, einen aktiven Beitrag für den nationalen Befreiungskampf zu leisten. So manche Frontfrau griff mitunter aber auch aus Rache für den Tod von Familienangehörigen zur Waffe oder aus anderen Motiven, etwa weil sie selbst Gewaltopfer der Besatzerwillkür geworden war.
Dies und noch viel mehr erfährt der Leser in dem überaus innovativen Sammelband, der das historisch noch kaum erforschte Phänomen der Soldatinnen unter dem Aspekt der kurz- und langfristigen Folgen des weiblichen Kriegseinsatzes für die zivilen und militärischen Geschlechterverhältnisse beleuchtet.
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