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Himmelsbegleiter

"The Secret Deep" ist der vierte Band in Stephen James O’Mearas Reihe Deep-Sky Companions, nach den Werken "The Messier Objects" (1998), "The Caldwell Objects" (2002) und "Hidden Treasures" (2007). Auch in diesem Buch stellt der Autor wieder 109 Objekte vor, die er anhand einiger Best-of-Listen sowie eigener Beobachtungen ausgewählt hat.

Das Buch lässt sich als die Fortsetzung von "Hidden reasures" ansehen, da die Objektzusammenstellung sehr ähnlich ist. Alle Objekte sind in kleinen Teleskopen sichtbar; wenige sind schwächer als 11 mag. Die überwiegende Mehrheit ist von mittleren nördlichen Breiten aus gut zu sehen, das am weitesten südlich gelegene Objekt von "The Secret Deep" ist der Kugelsternhaufen NGC 2298 im Sternbild Achterdeck bei einer Deklination von –36 Grad.

Wie schon mit "Hidden Treasures" zeigt O’Meara, dass es am Himmel zahlreiche Sternhaufen, Nebel und Galaxien jenseits der populären Messier- und Caldwell-Kataloge gibt, die in puncto Helligkeit, Detailreichtum oder astrophysikalischem Interesse durchaus gleichwertig sind.

Von den 109 Objekten in "The Secret Deep" sind bis auf acht alle in den NGC- oder IC-Katalogen enthalten. Die Aufmachung blieb gegenüber den anderen Deep-Sky Companions unverändert, zu jedem Objekt gibt es eine Aufsuchkarte, ein Schwarz-Weiß-Foto, die grundlegenden Daten samt Informationen über die Entdeckung, eine Zeichnung des visuellen Anblicks und einen sehr ausführlichen, beschreibenden Text mit mindestens zwei kompletten Textseiten.

Die CCD-Aufnahmen stammen fast alle vom Amateurastronomen Mario Motta und wurden extra für dieses Buch gemacht. Er nutzte hierfür eine Öffnung von 32 Zoll, für die ausgedehnten Objekte verwendete Motta ein Sechs-Zoll-Instrument. O’Meara beobachtete alle Objekte mit einem neuen Fünf-Zoll-Refraktor von TeleVue, während sein Beobachtungsinstrument der drei vorigen Deep-Sky Companions ein Vier-Zoll-Refraktor war. Trotzdem lassen sich die Beschreibungen aller vier Bücher untereinander gut vergleichen.

O’Meara gilt zu Recht als einer der besten visuellen Beobachter unserer Zeit, und seine Zeichnungen genießen ein hohes Ansehen. Die Zeichnungen in "The Secret Deep" wirken allerdings etwas mehr gekünstelt als in O’Mearas anderen Büchern, das heißt am Computer zumindest nachgearbeitet. Das mag zum Teil am Druck liegen, aber in den vorangegangenen Werken sehen die Zeichnungen nach "reiner Handarbeit" aus.

Zwei Dinge machen O’Mearas Bücher aus meiner Sicht besonders wertvoll: Seine Beobachtungen gehen im Detail wesentlich tiefer als beim Durchschnittsbeobachter, wobei dazugesagt werden muss, dass O’Meara unter dem dunklen Himmel von Hawaii beobachtet. Zusammen mit den historischen und astrophysikalischen Hintergrundinformationen ergibt sich ein tieferes Beobachtungserlebnis. Sein anregender, eloquenter und gleichzeitig informativer Schreibstil inspiriert nicht nur am Teleskop, sondern macht seine Bücher auch zu einem Lesegenuss am Tag oder in bewölkten Nächten.

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