Schwere Kost
Der Titel des Buchs "Wie Columbus fliegen lernte – Einblicke in eine einzigartige Weltraummission" lässt vermuten, dass es sich um eine Art Tagebuch zur Mission des europäischen Weltraummoduls Columbus handelt. Es ist jedoch bei Weitem mehr als dies. Die Autoren Uhlig, Nitsch und Kehr waren bei der Vorbereitung und Durchführung der Mission als Flugdirektoren beziehungsweise als Projektmanager tätig und bringen ihr geballtes Fachwissen und Erlebtes zu Papier.
Die Gliederung ist sehr gut strukturiert und erlaubt es, Kapitel für Kapitel die Mission nachzuvollziehen und mitzuerleben. So erhält man Einblicke in die frühen Planungen um 1984, die darauf folgenden politischen Entscheidungen und Budgetkürzungen, die Missionsplanungen, den Start und die anschließende Inbetriebnahme des Moduls an Bord der Internationalen Raumstation.
Eine große Anzahl sehr gut ausgewählter Bilder bietet tiefe und fantastische Einblicke und lässt dieses Buch auch zu einem tollen Bildband werden. So werden neben den Bildern zum Columbus-Forschungsmodul auch selten zuvor gesehene Blickwinkel zu den Themen internationale Raumfahrt oder Spaceshuttle-Programm geboten.
Leider ist es bei diesem Buch unklar, an wen es sich richtet. Ist es für einen Raumfahrtlaien, einen Kenner oder gar für einen Studenten der Raumfahrttechnik geschrieben worden? Die unheimlich komprimierte Wissensdichte in den Texten erschlägt einen Laien gänzlich und lässt selbst Kenner beim Lesen schnell ermüden. Fast glaubt man ein Vorlesungsskript eines Raumfahrt-Studiengangs vor sich zu haben. Da im Berufsumfeld eines Flugdirektors fast ausschließlich Englisch gesprochen wird, fiel es den drei Autoren sichtlich schwer, den Spagat zwischen der deutschen Sprache und der Verwendung englischer Fachbegriffe zu machen. Die schier unglaubliche Zahl von rund 380 Fachbegriffen ergießt sich dem Leser auf knapp 140 effektiven Textseiten. Überspringt man einige Seiten, um dort dann weiterzulesen, gelingt es einem kaum, die Zusammenhänge zu verstehen, weil die Fachbegriffe einige Seiten vorher erläutert wurden.
Vorbildlich gelöst wurde jedoch die Erklärung eines Fachbegriffs durch einen Kommentar am Rand der Buchseite bei seiner ersten Erwähnung. Zur weiteren Veranschaulichung komplexer Sachverhalte werden sehr ansprechende und leicht verständliche Skizzen, Zeichungen und Grafiken benutzt.
Bleibt die Frage, ob man dieses Buch empfehlen kann? Ja, kann man. Sicherlich ist dieses Buch kein einfacher Roman, den man mal eben kurz vor dem Zubettgehen lesen kann. Liebhaber oder Studenten der Raumfahrt finden in diesem Fachbuch einmalige, sehr tiefe und ausführliche Einblicke, die so in bislang kaum einem anderen Buch geboten werden. Auch für Laien, die einen ansprechenden Bildband zum Thema Raumfahrt suchen, kann man hier eine Empfehlung aussprechen.
Wer die "schwere Kost" nicht scheut, findet ein eindrucksvolles Buch vor, das aus der Menge der Raumfahrtbücher heraussticht. Ob positiv oder negativ, liegt dabei ganz bei den Erwartungen des Einzelnen und muss individuell bewertet werden. Für knapp 35 Euro bekommt man auf jeden Fall ein beeindruckendes Dokument der Raumfahrtzeitgeschichte.
Die Gliederung ist sehr gut strukturiert und erlaubt es, Kapitel für Kapitel die Mission nachzuvollziehen und mitzuerleben. So erhält man Einblicke in die frühen Planungen um 1984, die darauf folgenden politischen Entscheidungen und Budgetkürzungen, die Missionsplanungen, den Start und die anschließende Inbetriebnahme des Moduls an Bord der Internationalen Raumstation.
Eine große Anzahl sehr gut ausgewählter Bilder bietet tiefe und fantastische Einblicke und lässt dieses Buch auch zu einem tollen Bildband werden. So werden neben den Bildern zum Columbus-Forschungsmodul auch selten zuvor gesehene Blickwinkel zu den Themen internationale Raumfahrt oder Spaceshuttle-Programm geboten.
Leider ist es bei diesem Buch unklar, an wen es sich richtet. Ist es für einen Raumfahrtlaien, einen Kenner oder gar für einen Studenten der Raumfahrttechnik geschrieben worden? Die unheimlich komprimierte Wissensdichte in den Texten erschlägt einen Laien gänzlich und lässt selbst Kenner beim Lesen schnell ermüden. Fast glaubt man ein Vorlesungsskript eines Raumfahrt-Studiengangs vor sich zu haben. Da im Berufsumfeld eines Flugdirektors fast ausschließlich Englisch gesprochen wird, fiel es den drei Autoren sichtlich schwer, den Spagat zwischen der deutschen Sprache und der Verwendung englischer Fachbegriffe zu machen. Die schier unglaubliche Zahl von rund 380 Fachbegriffen ergießt sich dem Leser auf knapp 140 effektiven Textseiten. Überspringt man einige Seiten, um dort dann weiterzulesen, gelingt es einem kaum, die Zusammenhänge zu verstehen, weil die Fachbegriffe einige Seiten vorher erläutert wurden.
Vorbildlich gelöst wurde jedoch die Erklärung eines Fachbegriffs durch einen Kommentar am Rand der Buchseite bei seiner ersten Erwähnung. Zur weiteren Veranschaulichung komplexer Sachverhalte werden sehr ansprechende und leicht verständliche Skizzen, Zeichungen und Grafiken benutzt.
Bleibt die Frage, ob man dieses Buch empfehlen kann? Ja, kann man. Sicherlich ist dieses Buch kein einfacher Roman, den man mal eben kurz vor dem Zubettgehen lesen kann. Liebhaber oder Studenten der Raumfahrt finden in diesem Fachbuch einmalige, sehr tiefe und ausführliche Einblicke, die so in bislang kaum einem anderen Buch geboten werden. Auch für Laien, die einen ansprechenden Bildband zum Thema Raumfahrt suchen, kann man hier eine Empfehlung aussprechen.
Wer die "schwere Kost" nicht scheut, findet ein eindrucksvolles Buch vor, das aus der Menge der Raumfahrtbücher heraussticht. Ob positiv oder negativ, liegt dabei ganz bei den Erwartungen des Einzelnen und muss individuell bewertet werden. Für knapp 35 Euro bekommt man auf jeden Fall ein beeindruckendes Dokument der Raumfahrtzeitgeschichte.
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