Grundbaustein des Lebens
Öffnet man den Buchdeckel des Standardwerkes "Zellbiologie" von Helmut Plattner und Joachim Hentschel, so sieht man auf den ersten Blick die farbige Unterlegung der 26 großen Kapitel dieses Buches, womit schon gleich eine grobe Orientierung vorgegeben ist. Eine weitere wichtige Hilfe ist neben der Seitenzahl zudem die Wiederholung der Kapitelfarben durch die angebrachten Handmarken am Vorderschnitt des Buches. Ein einfacher Griff und man landet schnell dort wo man hin möchte.
Die 4. Auflage dieses Werks wird im Vorwort von den Autoren als eine "einfache Einführung in die grundlegenden Aspekte der Zellbiologie" vorgestellt. Obwohl sich gerade die Zellbiologie ständig neuen Erkenntnissen hingeben muss und das Wissen stetig ansteigt, sollen das Ziel dieses Buchs dennoch die Einfachheit und der Überblick sein. Es soll gerade den Studenten im ersten Semester einen Einstieg bieten und alle auf einen Wissensstand bringen. Wer dann noch Hunger und Lust hat auf mehr, der kann mittels der angegebenen Literatur noch entsprechend nachlegen. Die 26 Kapitel sind auf 510 Seiten verteilt. Den Abschluss bildet ein ausführliches Sachregister.
Das erste Kapitel führt in die Geschichte der Zellbiologie ein – ein sehr wichtiges Thema. Denn in einer Zeit, in der sich alles so rasant entwickelt, ist es gut, zurück zu blicken und zu erfahren, wie lange es gedauert hat, für uns heute selbstverständliche Dinge zu verstehen. Ein historischer Abriss kann die Zusammenhänge nochmals beleuchten und von einer weiteren Seite vertiefen. Es ist selbstverständlich, dass man im Labor oder in der Schule ein Mikroskop zum Mikroskopieren benutzt. Aber wer weiß schon, seit wann es das erste Mikroskop gibt? Oder dass Robert Hook im 17. Jahrhundert die Zellen entdeckt hat und sie "little boxes" genannt hat.
Das zweite, dritte und vierte Kapitel widmen sich ebenfalls eher grundlegenden Themen der Zellbiologie. Es geht um Größenordnungen, um den Einsatz der vielen verschiedenen Mikroskope und um Grundbaupläne sowie den Unterschied zwischen Prokaryoten und Eukaryoten. Inhalt und Abgrenzung der Zellen nach außen werden in den beiden folgenden Abschnitten vermittelt, bevor sich das siebte Kapitel des Zellkerns annimmt.
Die Autoren beschreiben ausführlich den Aufbau und die Funktionen des Zellkerns, geben einen Überblick über die Chromosomen, den genetischen Code oder der Replikation. Auch die Pathologie des Zellkerns wird am Ende kurz angerissen.
Eigentlich hatte ich als Leserin jetzt erwartet, dass alle anderen Zellorganellen der Wichtigkeit oder der Reihenfolge ihrer Aufgaben in der Zelle nach und nach behandelt werden. Aber genau das passiert nun nicht. In Kapitel acht werden verschiedene molekularbiologische Methoden aufgezeigt. Es geht um Restriktionsenzyme, PCR, Isolierung und Vermehrung von DNA, um die Herstellung einer Genbibliothek, die In-Situ-Hybridisierung oder den so genannten Western-, Southern- und Northern-Blot. Auch eine aktuelle Methode zum Aufspüren von Erbkrankheiten, den Einsatz von Gensonden, wird hier diskutiert. Im neunten Kapitel geht es dann um die Proteinsynthese: Wie stellt die Zelle notwendige Proteine her und wie gelangen diese dann an ihren Wirkungsort?
Erst danach werden alle anderen Zellorganellen vorgestellt: Der Golgi-Apparat, die Lysosomen, das Endoplasmatische Retikulum, das Cytoskelett, Cilien, Cytosol und so weiter. Natürlich erfährt man auch, was ein Gewebe ist und wie Zellen in einem Gewebe miteinander verbunden sind und kommunizieren. Zell- und Kernteilung, sowie der gesamte Zellzyklus werden ebenfalls ausführlich beschrieben.
Anschließend folgen Informationen, was passieren kann, wenn Signale von außen an den Zellkern falsch verstanden oder falsch umgesetzt werden in der Zelle. Es entsteht Krebs! Um den Aufbau der Pflanzenzelle und ihre Unterschiede zur tierischen, geht es in Kapitel 24. Dabei wird auch der Prozess der Fotosynthese aufgegriffen und beschrieben, wie lebensnotwendig diese ist. Und zu kurz kommt schließlich auch die Evolution der Zelle nicht. Dabei wird sowohl das einschlägige Experiment von Miller beschrieben als auch die heute heiß diskutierte "Brutstätte" für die Entstehung der ersten Zellen, die hydrothermale Schlote vom Typ der "weißen Raucher". Dabei handelt es sich um heiße Quellen, die an tektonischen Störungen am Meeresboden austreten.
Jedes Kapitel enthält zu Beginn einen blau unterlegten Kasten, der einen kurzen Überblick auf die kommenden Seiten wirft. Natürlich enthält das Buch zahlreiche Abbildungen, Fotos und Diagramme beziehungsweise Skizzen, die viele komplexe Inhalte noch klarer darstellen. Am Ende findet sich immer der Link zur Webseite des Verlages. Wenn man diesem Link folgt, erhält man eine ausgewählte Literaturliste zu jedem Kapitel. Damit können auch all die, die gerne bestimmte Aspekte vertiefen möchten, sich ausgiebig mittels der Literatur weiterbilden.
Fazit: Ein gelungenes Buch und ein Muss für jeden Studenten mit naturwissenschaftlichen oder medizinischen Schwerpunkt.
Die 4. Auflage dieses Werks wird im Vorwort von den Autoren als eine "einfache Einführung in die grundlegenden Aspekte der Zellbiologie" vorgestellt. Obwohl sich gerade die Zellbiologie ständig neuen Erkenntnissen hingeben muss und das Wissen stetig ansteigt, sollen das Ziel dieses Buchs dennoch die Einfachheit und der Überblick sein. Es soll gerade den Studenten im ersten Semester einen Einstieg bieten und alle auf einen Wissensstand bringen. Wer dann noch Hunger und Lust hat auf mehr, der kann mittels der angegebenen Literatur noch entsprechend nachlegen. Die 26 Kapitel sind auf 510 Seiten verteilt. Den Abschluss bildet ein ausführliches Sachregister.
Das erste Kapitel führt in die Geschichte der Zellbiologie ein – ein sehr wichtiges Thema. Denn in einer Zeit, in der sich alles so rasant entwickelt, ist es gut, zurück zu blicken und zu erfahren, wie lange es gedauert hat, für uns heute selbstverständliche Dinge zu verstehen. Ein historischer Abriss kann die Zusammenhänge nochmals beleuchten und von einer weiteren Seite vertiefen. Es ist selbstverständlich, dass man im Labor oder in der Schule ein Mikroskop zum Mikroskopieren benutzt. Aber wer weiß schon, seit wann es das erste Mikroskop gibt? Oder dass Robert Hook im 17. Jahrhundert die Zellen entdeckt hat und sie "little boxes" genannt hat.
Das zweite, dritte und vierte Kapitel widmen sich ebenfalls eher grundlegenden Themen der Zellbiologie. Es geht um Größenordnungen, um den Einsatz der vielen verschiedenen Mikroskope und um Grundbaupläne sowie den Unterschied zwischen Prokaryoten und Eukaryoten. Inhalt und Abgrenzung der Zellen nach außen werden in den beiden folgenden Abschnitten vermittelt, bevor sich das siebte Kapitel des Zellkerns annimmt.
Die Autoren beschreiben ausführlich den Aufbau und die Funktionen des Zellkerns, geben einen Überblick über die Chromosomen, den genetischen Code oder der Replikation. Auch die Pathologie des Zellkerns wird am Ende kurz angerissen.
Eigentlich hatte ich als Leserin jetzt erwartet, dass alle anderen Zellorganellen der Wichtigkeit oder der Reihenfolge ihrer Aufgaben in der Zelle nach und nach behandelt werden. Aber genau das passiert nun nicht. In Kapitel acht werden verschiedene molekularbiologische Methoden aufgezeigt. Es geht um Restriktionsenzyme, PCR, Isolierung und Vermehrung von DNA, um die Herstellung einer Genbibliothek, die In-Situ-Hybridisierung oder den so genannten Western-, Southern- und Northern-Blot. Auch eine aktuelle Methode zum Aufspüren von Erbkrankheiten, den Einsatz von Gensonden, wird hier diskutiert. Im neunten Kapitel geht es dann um die Proteinsynthese: Wie stellt die Zelle notwendige Proteine her und wie gelangen diese dann an ihren Wirkungsort?
Erst danach werden alle anderen Zellorganellen vorgestellt: Der Golgi-Apparat, die Lysosomen, das Endoplasmatische Retikulum, das Cytoskelett, Cilien, Cytosol und so weiter. Natürlich erfährt man auch, was ein Gewebe ist und wie Zellen in einem Gewebe miteinander verbunden sind und kommunizieren. Zell- und Kernteilung, sowie der gesamte Zellzyklus werden ebenfalls ausführlich beschrieben.
Anschließend folgen Informationen, was passieren kann, wenn Signale von außen an den Zellkern falsch verstanden oder falsch umgesetzt werden in der Zelle. Es entsteht Krebs! Um den Aufbau der Pflanzenzelle und ihre Unterschiede zur tierischen, geht es in Kapitel 24. Dabei wird auch der Prozess der Fotosynthese aufgegriffen und beschrieben, wie lebensnotwendig diese ist. Und zu kurz kommt schließlich auch die Evolution der Zelle nicht. Dabei wird sowohl das einschlägige Experiment von Miller beschrieben als auch die heute heiß diskutierte "Brutstätte" für die Entstehung der ersten Zellen, die hydrothermale Schlote vom Typ der "weißen Raucher". Dabei handelt es sich um heiße Quellen, die an tektonischen Störungen am Meeresboden austreten.
Jedes Kapitel enthält zu Beginn einen blau unterlegten Kasten, der einen kurzen Überblick auf die kommenden Seiten wirft. Natürlich enthält das Buch zahlreiche Abbildungen, Fotos und Diagramme beziehungsweise Skizzen, die viele komplexe Inhalte noch klarer darstellen. Am Ende findet sich immer der Link zur Webseite des Verlages. Wenn man diesem Link folgt, erhält man eine ausgewählte Literaturliste zu jedem Kapitel. Damit können auch all die, die gerne bestimmte Aspekte vertiefen möchten, sich ausgiebig mittels der Literatur weiterbilden.
Fazit: Ein gelungenes Buch und ein Muss für jeden Studenten mit naturwissenschaftlichen oder medizinischen Schwerpunkt.
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