Kinderwunsch: Baby um jeden Preis – Albtraum Kinderlosigkeit
Allein im Jahr 2016 wurden in Österreich mehr als zehntausend künstliche Befruchtungen durchgeführt. Ein wichtiger Grund für die stetige Zunahme ist die immer spätere Familienplanung vieler Paare. Was vielen nicht bewusst ist: Bereits ab dem 35. Lebensjahr der Frau nimmt das Risiko für Chromosomenschäden des Kindes zu. Der spätere Gesundheitszustand eines Menschen ist im Labor jedoch voraussagbar – ein Embryo mit der genetischen Wunschkonstellation wäre somit theoretisch »produzierbar«. Fortpflanzungsmediziner Leonhard Loimer vertritt eine klare Meinung: »Stellen Sie sich vor, eine 42-Jährige wird schwanger. Sie hat ein Risiko von 1:150, dass sie ein schwer behindertes Kind bekommt. Wenn ich jetzt den Embryo vorher schon testen kann und der Frau ein gesundes Kind einsetze, dann kann sie eine beruhigte Schwangerschaft ausführen.« Sind wir bereits auf dem Weg zum »Designer-Baby«?
Der medizinische Fortschritt eröffnet immer neue Wege. Und stellt uns vor immer größere Herausforderungen. Ist all das, was medizinisch möglich ist auch moralisch richtig? Ist es vertretbar, für die Erfüllung des Kinderwunsches Frauen aus ärmeren Ländern zu bezahlen? Und ist es vertretbar, Eltern aus moralischen Bedenken, den Kinderwunsch zu verwehren?
»Im Kontext« zeigt, wie Paare ihren Kinderwunsch dank junger Frauen im Ausland erfüllen – denn in Österreich ist die kommerzielle Leihmutterschaft verboten. Gerade in Kenia boomt momentan das Geschäft mit Leihmüttern, die für meist westliche Paare Kinder austragen. »Im Kontext« hat dort exklusiven Zugang in eine Klinik bekommen und einen Deutschen getroffen, der genau in dieser Klinik ein Baby »bestellt« hat.
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