Onkologie: Krebsdiagnose per Algorithmus
Harmloses Muttermal? Oder doch Hautkrebs? Bislang hilft der geübte Blick eines Hautarzts, die bange Frage zu beantworten. Denn Hautkrebs wird hauptsächlich über den Augenschein diagnostiziert. Nun haben Forscher um den Informatiker Andre Esteva von der Stanford University in einer Studie in Nature ein künstliches neuronales Netz vorgestellt, das auf Aufnahmen von Hautveränderungen zwischen Hautkrebs und gutartigen Phänomenen unterscheiden konnte – mit der gleichen Genauigkeit wie Dermatologen.
Beim sogenannten Deep Learning imitieren künstliche Nervenzellen und Synapsen die Netzwerke im menschlichen Gehirn. Trainiert werden sie mit riesigen Datensätzen. In diesem Fall bekam das neuronale Netz als Input die Pixel von fast 130 000 Bildern mit Hautveränderungen – sowie die Information, ob es sich um Hautkrebs handelte und um welche seiner Formen.
Der neue Algorithmus könnte in Zukunft auch als App zum Einsatz kommen und Ärzte bei der Diagnose unterstützen. Bis dahin muss er sich allerdings erst noch unter realen klinischen Bedingungen bewähren.
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