Hirnforschung: Rätsel Bewusstsein
Worum geht es: Jeder von uns ist bestens damit vertraut, was es heißt, sich seiner selbst und seiner Umwelt bewusst zu sein. Wissenschaftlern aber gibt das Bewusstsein eine mehr als harte Nuss zu knacken. Das kurze Video widmet sich vor allem philosophischen Problemen rund um das Phänomen, das manche Forscher als das größte Rätsel der Wissenschaft ansehen.
Wer steht dahinter: Produziert hat den Clip der smarte und humorvolle US-Videoblogger Michael Stevens. Auf seinem im englischen Sprachraum sehr populären YouTube-Kanal "Vsauce" arbeitet sich Stevens insbesondere an philosophischen, psychologischen und physikalischen Themen ab.
Pluspunkte: Wie immer ist es eine Freude, sich von Stevens' klugen und irritierenden Fragen zum Denken anregen zu lassen. Was passiert beispielsweise, wenn ein Chirurg die Zellen eines Menschen in den Körper eines zweiten verpflanzt und umgekehrt – ab welchem Punkt wären sie der jeweils andere? Im Grunde berührt diese Frage auch das alte philosophische Problem der Identität (siehe SciViews-Videorezension Das Schiff des Theseus).
Wermutstropfen: Leider wirft Stevens letztlich eben doch nur Fragen auf und wendet sich ansonsten den psychologischen Störungen des Bewusstseins zu. Tatsächlich existiert keine allgemein anerkannte Theorie, worum es sich beim Bewusstsein genau handelt. Von reizvollen Ideen ließe sich aber durchaus berichten. Dem US-Amerikaner Christof Koch zufolge könnte Bewusstsein beispielsweise dann entstehen, wenn im Gehirn weit verstreute Informationen zu einem "Ganzen" verknüpft, integriert, werden (siehe SciViews-Videorezension Fußabdruck des Bewusstseins). Allerdings lässt auch Koch die Frage offen, warum dies zu subjektivem Erleben führt.
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