Freier Fall: Schwerelos im Turm
Wer Experimente unter (nahezu) perfekter Schwerelosigkeit durchführen will, kann mit gutem Gewissen den Zug nach Bremen nehmen, anstatt seine Instrumente auf die teure Reise zur Internationalen Raumstation zu schicken. Warum, das erklärt der britische Comedian und YouTuber Tom Scott bei einem Rundgang durch den Bremer Fallturm und im Gespräch mit Wissenschaftlern vor Ort.
Dabei gibt er einen sehr guten, schnellen Einblick in die Besonderheiten der Fallturm-Forschung, auch wenn er sich irrt, als er die von der Experimentierkapsel durchlaufene Fallstrecke pro Sekunde nennt. Seine Zahlen geben vielmehr die nach einer bestimmten Zeit jeweils erreichte Geschwindigkeit an. Doch was hat ein Fallturm eigentlich mit der Schwerelosigkeit zu tun? Jede Menge. Ist ein Körper ausschließlich der Schwerkraft ausgesetzt, zum Beispiel also der Erdanziehung, und hindert ihn keinerlei Reibung an seiner Bewegung, bezeichnen Physiker diese Situation als freien Fall. Einsteins Äquivalenzprinzip, einer der Grundpfeiler der Allgemeinen Relativitätstheorie, besagt nun aber, dass rein physikalisch gesehen diese Situation völlig identisch mit dem Schweben in der Schwerelosigkeit des Weltraums ist.
Etwas anschaulicher könnte man also sagen: Wer schwebt, ist frei von jeglichen Kräften, die an ihm zerren. Und wer frei fällt, der fühlt sich ebenfalls, als ob er schweben würde. Dass ihn die Gravitation während seines Falls immer weiter beschleunigt, merkt er gar nicht, weil er sich ihrer Kraft widerstandslos aussetzt.
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