Astronomie: Weltraum in 3D
Es ist eine der ambitioniertesten Missionen der unbemannten Raumfahrt unserer Tage: das rund 700 Millionen Euro teure Weltraumteleskop Gaia. Es gehört zu den "Cornerstone"-Missionen der europäischen Weltraumorganisation ESA. Gaia wird ein Prozent unserer Galaxie räumlich vermessen, was die Positionen von rund einer Milliarde Sternen beinhaltet.
Mit Animationen und Interviews der beteiligten Wissenschaftler erklärt die Dokumentation Grundidee, Funktionsweise und Herausforderungen der außergewöhnlichen Mission. Die sind gewaltig: So müssen die Positionen von Teleskopspiegeln, Detektoren und Analysegeräten an Bord des Raumfahrzeugs auf die Größe eines Atoms genau bekannt sein, um die geforderte Präzision der Messungen garantieren zu können. Und das über fünf Jahre lang, 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt im Weltraum – von der anschließenden Datenverarbeitung ganz zu schweigen.
Autoren dieses gelungenen Videos sind Klaus Jäger und Stefan Jordan. Sie haben die Bilder für den Film im Rahmen einer Tagung des Gaia-Konsortiums im niederländischen Leiden aufgenommen. Jäger, Wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg ist Lesern der Zeitschrift Sterne und Weltraum als Kopf und Gesicht der Videoserie "AstroViews" bekannt. Wie dort steuert er für diesen Film eigene Animationen und selbst komponierte Musik bei. Stefan Jordan vom Astronomischen Recheninstitut in Heidelberg arbeitet selbst im Gaia-Forschungsteam, unter anderem an der Visualisierung der Gaia-Daten und in der Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt.
Das Video liefert also Informationen aus erster Hand, und das ansprechend aufbereitet und verständlich präsentiert. Wer wissen will, woher Astronomen in den nächsten Jahrzehnten ihre Basisdaten über unsere Galaxie beziehen, sollte die 50 Minuten investieren. Wer alles in gleicher Qualität, aber kompakter und auf Deutsch haben möchte, dem sei die Folge Nummer acht der AstroViews empfohlen.
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