Paläontologie: Wo die letzten Dinosaurier lebten
Die letzten überlebenden Dinosaurier durchstreiften dem US-Paläontologen Tyler Lyson zufolge ein Tal in den Badlands von North Dakota. Die ausgetrocknete Landschaft, eine Mischung scharfkantiger Bergkämme und ausgewaschener Schluchten, ist Heimstatt der Hell-Creek-Formation, einer Schichtfolge von Sedimentgesteinen aus der Kreidezeit und dem Paläozän. Und sie ist Fundort zahlreicher fossiler Überreste der Riesenreptilien.
Der spannende Dokumentarfilm von MEL Films, dem Videokanal des liberalen kalifornischen Männer-Magazins MEL, porträtiert den Paläontologen vom Denver Museum of Nature and Science und folgt ihm und seinen Helfern beim Ausgraben und Bergen der Fossilien. Lyson wuchs in der Gegend auf und fand schon als Kind einen seltenen intakten Schildkrötenpanzer auf dem Grundstück seiner Eltern – Überrest eines Tiers, das möglicherweise mit einem südafrikanischen Saurier verwandt ist.
Natürlich rätselt auch Lyson, ebenso wie viele andere Forscher, über die genaue Ursache des Sauriersterbens vor 66 Millionen Jahren. Ein Meteoriteneinschlag galt lange als Grund. Insbesondere jüngere Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass dieser lediglich der letzte Sargnagel gewesen sein könnte. Einer PNAS-Studie von 2015 zufolge könnten die Saurier bereits Millionen Jahre vor dem finalen Ereignis die Fähigkeit verloren haben, schwindende Arten durch neue zu ersetzen.
Sicher scheint indessen, dass es der damalige Temperatursturz war, der vielen Tierarten den Garaus machte. Der gängigen Hypothese, dass er von Aerosolen ausgelöst wurde, die beim Einschlag des Meteoriten in die Atmosphäre befördert wurden, widersprach 2016 eine Untersuchung. Ihr zufolge war es Ruß in der Stratosphäre, der aus dem ölreichen Einschlagsgebiet aufstieg und die Kühlung verursachte. Eine fast zeitgleich erschienene Publikation macht außerdem einen Vulkan in Indien verantwortlich, der im selben Zeitraum ausbrach.
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