Advent: Die dunklen Geheimnisse von Vanille und Schokolade

Weihnachten ist Süßigkeitenzeit – und da sind Schokolade und Vanille nicht weit. Die beiden exotischen Gewürze haben sich einen festen Platz in der Adventszeit erobert. Doch hinter den Leckereien verbirgt sich nicht nur eine globale Industrie, sondern auch eine ganze Sammlung bemerkenswerter Geschichten.






Etwa zwei Millionen Kinder und Jugendliche arbeiten in Westafrika in der Kakaoindustrie, meist unter schlechten Bedingungen oder gar als Sklaven. An der Elfenbeinküste, die etwa 40 Prozent des weltweit produzierten Kakaos exportiert, schuften nach Schätzungen etwa 15 000 Kindersklaven, die vermutlich entführt oder verkauft wurden, auf Kakaoplantagen. Der größte Teil der Kinder in der Kakaoproduktion allerdings sind billige Arbeitskräfte mit ihren Familien, und sie verrichten harte und gefährliche Tätigkeiten wie die Ernte mit Macheten.
Ursache der Misere ist vor allem, dass von den fast 100 Milliarden Dollar, die mit Schokolade umgesetzt werden, kaum etwas bei den Produzenten ankommt. Die Bauern geraten so in einen Teufelskreis: Für Hilfsmittel wie Dünger und Pestizide oder auch nur für die langfristige Planung fehlen schlicht die Ressourcen, so dass Schädlinge, schlechtes Wetter oder niedrige Weltmarktpreise wiederum direkt auf Einnahmen und Lebensstandard durchschlagen. Als Konsequenz greifen viele Bauern auf billige Kinderarbeit zurück. Tatsächlich ist das Problem trotz wachsender öffentlicher Aufmerksamkeit in den letzten Jahren kaum geringer geworden.



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