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News: Mit eigenen Zellen gegen Parkinson

Eine mögliche Therapie der Parkinsonschen Erkrankung liegt in der Transplantation gesunder Zellen in die degenerierten Bereiche des Gehirns. Doch das Verfahren stößt auf ethische Bedenken. Denn die Quelle der Ersatzzellen sind Tiere oder gar menschliche Embryonen. Spanische Wissenschaftler haben jetzt eine vielversprechende Alternative gefunden: Spezielle Zellen aus dem Nackenbereich des Patienten selbst könnten ebensogut die Gehirnzellen ersetzen. Zumindest verliefen Experimente mit Ratten und Affen bislang schon erfolgreich.
Transplantationen, bei denen die eigenen Zellen des Patienten verwendet werden, wären die sicherste und am wenigsten problematische Methode, die Symptome der Parkinson-Krankheit zu lindern. José López-Barneo von der Universidad de Sevilla und seine Kollegen haben nun auf ihrer erfolgreichen Behandlung der Krankheit bei Ratten aufgebaut und gezeigt, daß die gleiche Verfahrensweise auch bei Affen funktioniert. Dies ist, angesichts der Ähnlichkeiten zwischen dem menschlichem Gehirn und dem anderer Primaten, ein vielversprechender Schritt nach vorne.

Wie bereits bei anderen Tieren, so entnahmen die Forscher auch diesmal Zellen aus dem sogenannten Glomus caroticum (Carotisdrüse), der für die Steuerung der Sauerstoffmenge und den Säuregehalt im Blut zuständig ist. Dies mag auf den ersten Blick wenig mit den Problemen der Parkinson-Patienten zu tun zu haben. Es hat es sich jedoch herausgestellt, daß die Zellen im Glomus caroticum einen recht ähnlichen embryologischen Ursprung haben. Sie sind ebenfalls reich an Dopamin, einem wichtigen Signalstoff im Gehirn. Bei Parkinson-Kranken sterben gerade die Dopamin-produzierenden Zellen in einem bestimmten Areal ab.

In Neuron vom April 1999 beschreiben López-Barneo und seine Kollegen ihre Arbeit an zwei Affen, die an schwerem beidseitigem Parkinson leiden. Durch das Absterben der Zellen auf beiden Hirnseiten waren Gleichgewicht, Bewegung und Haltung dieser Tiere stark beeinträchtigt (Videoaufnahmen). Nach der Transplantation von Zellen aus dem Glomus caroticum in nur eine der beiden Hälften wiesen beide Affen eine vierzig- bis fünfzigprozentige Besserung aller Funktionen auf, besonders auf der Seite, die von jener Gehirnhälfte gesteuert wurden, welche das Transplantat erhalten hatte (so beispielsweise die Bewegung der Beine auf der entgegengesetzten Körperseite). Glücklicherweise schien die Entfernung von Zellen aus dem Glomus caroticum keinerlei krankhafte Auswirkungen zu verursachen.

Eine Untersuchung der Gehirne der Affen nach ihrem Tode zeigte, daß die implantierten Zellen nicht nur überlebt und sich ausgebreitet hatten, sondern daß sie die umgebenden Neuronen anscheinend stimuliert haben, dasselbe zu tun.

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