News: Schwarze Löcher in der Nachbarschaft
Nach Ansicht von Andrew Wilson und seinen Kollegen von der University of Maryland in College Park sind diese schwarzen Löcher nur noch Schatten ehemaliger Quasare, die vor Milliarden Jahren strahlten. Mit dem Very Large Array, einer Anordnung von 27 Radioteleskopen in New Mexico, untersuchte die Gruppe etwa einhundert uns relativ nahe Galaxien. Ungefähr dreißig Prozent davon senden eine schwache Strahlung im Radiowellenbereich aus – ähnlich der von Quasaren. Diese leuchtkräftigsten Objekte im Universum sind weit entfernte und hochenergetische Galaxien, in denen große Energiemengen produziert werden. Im Kern eines Quasars befindet sich nach Ansicht der Astronomen ein schwarzes Loch, um das Gasmengen kreisen, die sich durch Verdichtung und Reibung enorm aufheizen.
Eine weitere Beobachtung durch ein Netz von Radioteleskopen in den gesamten Vereinigten Staaten ergab, daß die Quelle der Emissionen extrem kompakt gewesen sein dürfte. "Das kann man nur mit einem alles verschlingendem schwarzen Loch erklären", sagt Wilson. Er betrachtet die kosmischen Radiosender als "sterbende Quasare", denn sie verbrauchen etwa 1000 bis 100 000mal weniger Material als ihre vor langer Zeit strahlenden Vorgänger.
Virginia Trimble von der University of California in Irvine meint, des Rätsels Lösung liege im Zustand der uns umgebenden Sternensysteme. Sie seien reif und stabil. Schwarze Löcher im Zentrum solcher Galaxien scheinen "hungrig" zu werden, weil sich dort Gase und Sterne nicht länger auf solchen gestörten Umlaufbahnen bewegen, von denen Material in die jungen Galaxiezentren gelang.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 28.1.1999
"Wie füttert man ein schwarzes Loch? " - Spektrum Ticker vom 18.6.1998
"Das hellste Objekt im Universum "
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