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News: Schwarze Löcher in der Nachbarschaft

Ob am Rande des Universums oder in der Nähe unserer Galaxie, schwarze Löcher sind offenbar mehr als nur Nebendarsteller auf der kosmischen Bühne. Mit dem Hubble-Teleskop ist es unlängst gelungen, tiefere Einblicke in das Wesen und die vielen Formen schwarzer Löcher zu gewinnen. Ihre Eigenschaften sind wesentlich von ihrem Alter abhängig - und von der Art, wie sie sich Materie einverleiben.
In jüngster Zeit sind die Daten über schwarze Löcher in unserer galaktischen Nachbarschaft immmer zuverlässiger geworden. Auf einer Tagung der American Astronomical Society präsentierten Wissenschaftler am 13. Januar 2000 ihre neuesten Erkenntnisse. Denn mit dem Hubble-Teleskop haben sie in den Zentren naher Galaxien mittlerweile mehr als zwanzig Objekte entdeckt, von denen sie glauben, es handle sich um schwarze Löcher. Drei davon hat Douglas Richstone von der University of Michigan in Ann Arbor untersucht. Die schwarzen Löcher sind von Gravitationsfeldern umgeben, die vielleicht fünfzig bis einhundert Millionen Male stärker sind als die unserer Sonne. Sie ziehen Sterne in enge Umlaufbahnen, die Hubble auf Photos trotzdem noch gut auflösen und trennen kann.

Nach Ansicht von Andrew Wilson und seinen Kollegen von der University of Maryland in College Park sind diese schwarzen Löcher nur noch Schatten ehemaliger Quasare, die vor Milliarden Jahren strahlten. Mit dem Very Large Array, einer Anordnung von 27 Radioteleskopen in New Mexico, untersuchte die Gruppe etwa einhundert uns relativ nahe Galaxien. Ungefähr dreißig Prozent davon senden eine schwache Strahlung im Radiowellenbereich aus – ähnlich der von Quasaren. Diese leuchtkräftigsten Objekte im Universum sind weit entfernte und hochenergetische Galaxien, in denen große Energiemengen produziert werden. Im Kern eines Quasars befindet sich nach Ansicht der Astronomen ein schwarzes Loch, um das Gasmengen kreisen, die sich durch Verdichtung und Reibung enorm aufheizen.

Eine weitere Beobachtung durch ein Netz von Radioteleskopen in den gesamten Vereinigten Staaten ergab, daß die Quelle der Emissionen extrem kompakt gewesen sein dürfte. "Das kann man nur mit einem alles verschlingendem schwarzen Loch erklären", sagt Wilson. Er betrachtet die kosmischen Radiosender als "sterbende Quasare", denn sie verbrauchen etwa 1000 bis 100 000mal weniger Material als ihre vor langer Zeit strahlenden Vorgänger.

Virginia Trimble von der University of California in Irvine meint, des Rätsels Lösung liege im Zustand der uns umgebenden Sternensysteme. Sie seien reif und stabil. Schwarze Löcher im Zentrum solcher Galaxien scheinen "hungrig" zu werden, weil sich dort Gase und Sterne nicht länger auf solchen gestörten Umlaufbahnen bewegen, von denen Material in die jungen Galaxiezentren gelang.

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