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News: Der kosmische Quell des Lebens

Das Leben, wie wir es heute kennen, basiert auf organischen Molekülen. Unsere Nahrung besteht daraus, die Grundbausteine des Lebens - DNA, RNA, Proteine und Lipide - ebenfalls. Um dem Ursprung der komplexen Moleküle auf den Grund zu gehen, schauen einige Wissenschaftler lieber in die Sterne statt ins Reagenzglas. Und zu ihrem Erstaunen stellen sie fest, daß in der recht materiearmen Umgebung vieler Sterne komplexe Moleküle ganz von alleine entstehen.
Möglicherweise produzieren alternde Sterne das organische Material auf dem das Leben basiert. In Infrarotspektren entdeckten Sun Kwok und Kevin Wolk von der University of Calgary und ihr Kollege Bruce Hrivnak von der Valparaiso University eindeutig Hinweise auf organisches Material. Das Forscherteam aus Kanada und Mexiko präsentierte diese Beobachtungen im Januar 2000 beim Treffen der American Astronomical Society in Atlanta.

Mit dem Infrared Space Observatory (ISO) der European Space Agency (ESA) analysierten die drei Astronomen die Hüllen um alternde Sterne. Sie konzentrierten sich bei ihrer Suche auf drei Sternenklassen die jede einen Schritt der Sternenentwicklung repräsentiert. Zwischen zwischen den einzelnen Stufen vom roten Riesen, der Materie verliert, über die protoplanetarischen zu den planetarischen Nebeln liegen jeweils nur ein paar tausend Jahre.

Indem sie die Signaturen einzelner organischer Moleküle in den Infrarotspektern der sterbenden Sterne verglichen, fanden die Astronomen eine voranschreitende chemische Synthese, Schritt für Schritt in Einklang mit der stellaren Evolution. Ihre Messungen belegen, daß einige tausend Jahre in der Umgebung der Sterne reichen, um aus einfachen organischen Molekülen komplexe Verbindungen zu bilden.

Acetylen beispielsweise, dessen Signatur in der Hülle von roten Riesen gefunden wird, dient als Bauelement für Benzen und andere komplizierte aromatische Kohlenwasserstoffe, welche die Forscher in protoplanetarischen und planetarischen Nebeln identifiziert haben. Sun Kwok äußert sich zu der Entdeckung selbst überrascht: "Obwohl wir nicht verstehen, wie chemische Reaktionen derart effizient in einer Umgebung mit so niedriger Dichte ablaufen können, besteht kein Zweifel, daß diese komplexen Moleküle existieren und daß die Sterne sie erzeugen."

Mit der Entdeckung organischen Materials in den Sternenhüllen tragen die Forscher möglicherweise zur Klärung der Frage nach der Entstehung des Lebens bei. Kwok ist der Ansicht, daß sogar Aminosäuren in der stellaren Umgebung gebildet werden. Um den Nachweis zu führen, warten die Forscher jetzt auf das neue Far Infrared and Submillimetre Telescope (FIRST) der ESA, das 2007 seine Mission im All antreten soll.

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