News: Kohlenstoff im Weltall
Nun hat ein Forscherteam unter der Leitung von Christine Joblin vom CNRS Space Study Center for Radiation in Toulouse starke Hinweise auf die Existenz von PAHs im interstellaren Raum gefunden. Die Wissenschaftler analysierten Datenmaterial des Infrared Space Observatory (ISO) und entdeckten, dass die Emissionsbänder aus einer Reihe von schmalen, deutlich voneinander unterscheidbaren Spitzen bestanden – was eher charakteristisch für eine Familie von Molekülen als für einen Feststoff ist. Dieser würde breite, glatte Banden liefern, berichteten die Wissenschaftler auf dem ISO Work-Shop on Analytical Spectroscopy in Madrid.
Die neuen Erkenntnisse könnten das Leben für Douglas Hudgins und seine Kollegen vom Ames Research Center der NASA in Moffet Field, Kalifornien, bedeutend leichter machen. Sie versuchen, das interstellare Emissionsspektrum mit polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen im Labor nachzuahmen. "Bis jetzt waren unsere Laborspektren von viel besserer Qualität als die verfügbaren astronomischen Daten. Aber nun sollten die ISO-Spektren viel detailliertere Vergleiche möglich machen", sagt Hudgins. Reichen die ISO-Daten also aus, um die Frage ein für alle Mal zu klären? "Absolut", meint der Wissenschaftler. "Ich denke, dass überwältigende Anzeichen für molekulare polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe und ihre Ionen im Weltraum existieren."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 20.1.1999
"Kohlenstoff-Vielfalt im Kosmos"
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