News: Aus zwei werden drei
Einige Zoologen haben das seit langem geahnt, denn die Elefanten aus dem afrikanischen Regenwald sind häufig stämmiger als die Tiere aus der Savanne, und sie besitzen geradere Stoßzähne und rundere Ohren.
Bisher hat aber noch niemand diese Annahme bewiesen. Daher haben sich die Molekularbiologen des Museums jetzt Coco zugewandt, dem letzten Regenwald-Elefanten, der noch in einem europäischen Zoo lebt. Zuerst untersuchten sie die DNA seiner Mitochondrien. Diese Organellen im Zellplasma haben ein eigenes Erbgut und werden nur von der Mutter vererbt. Die Ergebnisse sind zwar noch vorläufig, brachten aber schon eine Überraschung: Cocos Mitochondrien-DNA unterscheidet sich ebenso stark von dem entsprechenden Erbgut der Savannen-Tiere wie von dem asiatischer Elefanten (Académie des Sciences vom Juni 1999). In jüngster Zeit haben die Forscher die Kern-DNAs verglichen und dort gleich große Abweichungen festgestellt.
"Die Unterschiede lassen vermuten, dass in Afrika zwei Elefanten-Arten leben", so Barriel. "Da der Regenwald-Elefant so selten ist, sind die Ergebnisse sehr wichtig, um die Bestände zu schützen."
Nick Ellerton vom Knowsley Safari Park bei Liverpool ist Experte für Elefanten. Offensichtlich sind die Regenwald-Elefanten untereinander sehr verschieden, sagt er. Aber um sicher zu gehen, dass es sich um eigene Arten handelt, muss man mehr Individuen testen. Genau das haben sich Barriel und ihre Kollegen jetzt vorgenommen.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 17.5.1999
"Der nasse Ursprung der Elefanten"
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