News: Eine Wiege für Sterne
Hochaufgelöste Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble haben dieses Rätsel gelöst. Denn sie enthüllen zahlreiche junge, weißglühende Sterne in N 81. Diese äußerst wichtige Information wirkt sich stark auf die Theorie der Sternbildung aus. Die einzigartigen Nahaufnahmen des Teleskops Hubble bieten eine hervorragende Gelegenheit für die Wissenschaftler einer Kooperation vom Paris Observatory, dem Observatoire de Marseille, der Space-Telescope-European Coordinating Facility in München, dem Astrophysikalischen Institut in Potsdam und der Cornell University in Ithaca, New York, die turbulenten Bedingungen zu untersuchen, welche die Geburt massereicher Sterne begleiten.
Die Sterne im Nebel N 81 verströmen starke Sternwinde, sodass sie rasch viel Materie verlieren. Dabei erzeugen sie Schockwellen und höhlen einen Kokon aus dem umgebenden Nebel heraus. Außerhalb der heißen, glühenden Gaswolke befinden sich kälterer Wasserstoff und Staub. In der Regel ist dieses Material unsichtbar, doch ein Teil zeichnet sich als Silhouette gegen den leuchtenden Hintergrund ab. Die jungen Sterne sollen sich gebildet haben, als diese kalte Materie aufgrund ihrer eigenen Gravitationskraft kollabierte.
Die hellsten Sterne in der Kleinen Magellanschen Wolke sind 300 000 Mal so hell wie die Sonne. Astronomen interessieren sich gerade für diese Galaxie, weil sie chemisch ganz anders zusammengesetzt ist als die Milchstraße. Mit Ausnahme von Wasserstoff und Helium sind in der Milchstraße alle Elemente zehn Mal so häufig.
Die Erkenntnisse aus den Beobachtungen des Nebels N 81 erlauben ein tieferes Verständnis über die Sternentstehung in weit entfernten Galaxien. Dabei blicken Astronomen weit in die Vergangenheit, in eine Zeit, noch bevor sich die Elemente bildeten, die schwerer sind als Helium.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 22.9.2000
"Dynamische Filme am Sternenhimmel"
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