Nichts geht mehr
Streiks und Arbeitskampf
Es ist ein ungewohnter Anblick der Welt, den Worldmapper da bietet: Bunte, verzerrte Flecken, nur mit Mühe lassen sich die Staaten noch zuordnen. Sinn dieser so genannten Kartogramme ist, die Zahl der Betroffenen hinsichtlich eines untersuchten Aspektes deutlicher zu machen. In diesem Fall geht es um Arbeitskampf und Streiks: Im Mittel haben zwischen 1980 und 1995 jährlich 13,5 Millionen Menschen die Arbeit niedergelegt. Die in absoluten Zahlen höchsten Beteiligungen wiesen China, Indien, Spanien und Australien auf. Den größten Anteil pro tausend Einwohner stellten Guyana, Israel und Aserbaidschan. Auch Finnland, Griechenland und Dänemark rangieren hier unter den ersten Zehn.
Die Kartogramme von Worldmapper entstehen nach Gesetzen der Strömungsdynamik. Dazu wird zunächst eine globale mittlere Betroffenenzahl errechnet, die Landoberfläche gerastert, und jedes Kästchen mit dieser Durchschnittsbetroffenenzahl gefüllt. Reichen diese nun in einem Staat nicht aus, um alle unterzubringen, beulen sich die Grenzen so lange aus, bis der Ausgleich erreicht ist – und greifen damit beispielsweise auf das Gebiet des Nachbarstaates über, in dem weniger Menschen betroffen sind. Das Ganze entspricht somit einer linearen Diffusion.
Im Falle von Streiks ist dabei unser gewohntes Bild der Welt noch recht gut zu erkennen. Dramatischer und vielleicht den Sinn der Kartogramme noch stärker verdeutlichend, ist beispielsweise das Thema Malaria: Werden schlicht die betroffenen Länder eingefärbt, erscheint das Problem begrenzt. Gibt aber die Fläche gleichzeitig einen Hinweis darauf, wie viele Menschen tatsächlich in einer Region infiziert oder erkrankt sind, lässt sich das Ausmaß dieser Gesundheitskatastrophe nicht mehr kleinreden.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben