Archäologie: Wellness in der Antike

Heutzutage ist es die Hauptattraktion eines 80 000 Quadratmeter großen archäologischen Unterwasserparks. Um die im ganzen Imperium berühmte wie auch berüchtigte Stadt zu erforschen, müssen Wissenschaftler aber nicht zwangsläufig Neoprenanzug und Tauchgerät anlegen: In jüngerer Zeit gibt das Meer die versunkenen Ruinen allmählich wieder preis. Pro Tag hebt sich der Seeboden um mehrere Millimeter. Dem liegt derselbe seismische Mechanismus zu Grunde, der die Bucht einst mehrere Meter absinken ließ: der Bradyseismos (wörtlich: »langsames Erdbeben«). Vulkanologen wie Paolo Gasperini von der Technischen Universität Neapel verstehen darunter das allmähliche Heben und Senken der Erdkruste, das mit dem Auffüllen und Entleeren großer Magmakammern unter dem Golf von Neapel einhergeht.
Odysseus im Golf
Diese geologisch instabile Region faszinierte die Menschen der Antike. Dort landete der Sage nach der letzte Troianerfürst Aeneas nach langer Irrfahrt und befragte die Seherin Sibylle über seine Zukunft. Mit dem gleichen Anliegen durchschritt er am Ufer des Averner Sees einen Eingang zur Unterwelt und suchte seinen verstorbenen Vater Anchises auf.
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