Lexikon der Biochemie: Chrom
Chrom, Cr, ein für Tiere essenzieller Nahrungsbestandteil. Es werden sehr geringe Mengen benötigt (mindestens 100 ppb in der Nahrung von Ratten). Der menschliche Nahrungsbedarf wurde nicht bestimmt. Obwohl relativ große Mengen an Cr mit isolierten RNA-Fraktionen assoziiert sind, ist die Beziehung zwischen Cr und der RNA-Struktur oder -Funktion unbekannt. Cr ist ein Bestandteil des Glucosetoleranzfaktors (GTF), ein wasserlöslicher, relativ stabiler organischer Komplex von Cr (Mr 500 Da), der bei Tieren und Menschen für die normale Glucosetoleranz essenziell ist. Das erste Symptom eines Chrommangels ist eine verminderte Glucosetoleranz. Ein schwererer Mangel führt zu Glycosurie, vermindertem Wachstum und Verkürzung der Lebenszeit. Eine Diabeteserkrankung, die nicht auf die Behandlung mit Insulin reagiert, kann auf Chrommangel zurückzuführen sein. In solchen Fällen reagieren Kinder auf die Infusion von Chromsalzen leichter als Erwachsene, was vermuten läßt, dass die Fähigkeit, Cr in GTF umzuwandeln mit dem Alter abnimmt. Es ist jedoch noch nicht zweifelsfrei bewiesen, dass Menschen in der Lage sind, Cr in GTF umzuwandeln. Viele natürliche Nahrungsmittel enthalten GTF, insbesondere Brauereihefe, schwarzer Pfeffer, Leber, Käse, Brot und Rindfleisch. Nahrungsmittel mit dem höchsten GTF-Gehalt haben nicht notwendigerweise den höchsten Chromgehalt. Nur Cr3+ ist physiologisch aktiv.
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