Lexikon der Biochemie: optischer Test
optischer Test, eine 1936 von Otto Warburg eingeführte Methode zur Bestimmung der enzymatischen Aktivität von NAD- bzw. NADP-abhängigen Dehydrogenasen. Hierbei wird die Absorption bei 340 nm (oder einer anderen geeigneten Wellenlänge in diesem Bereich) gemessen. Diese dient als Maß für den Reduktionsgrad von NAD+ oder NADP+ (Nicotinsäureamid-adenin-dinucleotid). Dieses Messprinzip wird häufig auch zur Bestimmung von Enzymaktivitäten und Metabolitkonzentrationen angewandt. Es kann ein gekoppeltes Enzymsystem eingesetzt werden, in dem die interessierende Reaktion zwar kein NAD(P)H bildet oder verbraucht, jedoch mit einer anderen verknüpft ist, bei der dies zutrifft. Beispielsweise kann die Glucosekonzentration aus der Absorptionszunahme bei 340 nm bestimmt werden, wenn die unbekannte Glucosekonzentration in der Gegenwart eines Überschusses an ATP und NADP+ mit den Enzymen Hexokinase und Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase inkubiert wird:
Glucose + ATP → Glucose-6-phosphat + ADP.
Glucose-6-phosphat + NADP+ → 6-Phosphogluconat + NADPH + H+.
Die Bestimmungen von Dehydrogenase-Aktivitäten mit Hilfe des optischen Tests werden mittlerweile gewöhnlich mit automatisch registrierenden Spektralphotometern durchgeführt, so dass die Absorptionsänderung bei 340 nm kontinuierlich aufgenommen wird. Beispielsweise wird die Aktivität der Malat-Dehydrogenase der Ratte durch die Absorptionszunahme bei 340 nm bestimmt, die durch die Bildung von NADH in folgender Reaktion hervorgerufen wird: NAD+ + Malat → Oxalacetat + NADH + H+.
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