Lexikon der Biochemie: Saprophytismus
Saprophytismus, eine heterotrophe Ernährungsweise, bei der totes, organisches Material als Substrat dient. Viele Bakterien und die Mehrzahl der Pilze leben saprophytisch.
Als Kohlenstoffquellen dienen den Saprophyten vielfach Kohlenhydrate, in bestimmten Fällen auch Alkohole, Fette, organische Säuren oder Kohlenwasserstoffe. Selbst Proteine können als Kohlenstoffquellen genutzt werden.
Die für den Stoffkreislauf in der Natur äußerst wichtigen Vorgänge der Fäulnis und Verwesung kommen durch S. zustande. Vielfach erfolgen diese Stoffumsetzungen nicht allein zur Gewinnung von Baustoffen, sondern auch zur Erlangung von Energie, z.B. durch Gärung. Zum Aufbau körpereigener Substanzen müssen die organischen Nahrungsstoffe erst in primäre Metabolite, wie Glucose oder Intermediate der Glycolyse bzw. des Tricarbonsäure-Zyklus, umgewandelt werden.
Einige Schimmelpilze und Hefen können anorganische Stickstoffverbindungen, wie Nitrate oder Ammoniumsalze, nutzen. Gewisse Bodenbakterien und vor allem die Wurzelknöllchenbakterien (Rhizobien) assimilieren sogar den molekularen Stickstoff der Luft. Andere Saprophyten benötigen organische Stickstoffverbindungen, wie Aminosäuren, Peptone oder Proteine.
Von der saprophytischen Lebensweise gibt es zahlreiche Übergänge zum Parasitismus.
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