Kompaktlexikon der Biologie: Solifugae
Solifugae, Solpugida, Walzenspinnen, zu den Arachnida gehörende Spinnentiere, die mit mehr als 900 Arten überwiegend in Trockengebieten, Wüsten und Steppen leben. Walzenspinnen sind 10 bis 70 mm lang, mit sehr großen, zweigliedrigen Cheliceren, einem beweglichen Prosoma und einem walzenförmigen, weichhäutigen Opisthosoma. Das erste Beinpaar dient als Taster, sodass die S. auf den hinteren drei Beinpaaren laufen. Die Pedipalpen tragen am Ende ein Kleborgan, mit dessen Hilfe sich die S. auch auf glatten senkrechten Flächen bewegen können. Außerdem können sie gut graben, wobei die Cheliceren eingesetzt werden. Bei Gefahr wird mit angehobenen Cheliceren gedroht, manche Arten stridulieren dabei durch Aneinanderreiben der Cheliceren. Viele Arten sind tagaktive Räuber, die von großen Arthropoden und kleinen Wirbeltieren leben. S. haben keine Giftdrüsen. Sie atmen über ein Tracheensystem, das einzigartig bei den Arachnida ist, indem die Röhren miteinander verbunden sind und ebenso wie bei Insekten durch Atembewegungen ventiliert werden können. Zur Fortpflanzung werden die Spermatophoren vom Männchen direkt oder mit Hilfe der Cheliceren in die Geschlechtsöffnung des Weibchens gebracht, die Eier werden in selbst gegrabenen Brutkammern abgelegt und vom Weibchen bewacht. Die Entwicklung erfolgt über viele Nymphenstadien.
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