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Kompaktlexikon der Biologie: Solifugae

Solifugae, Solpugida, Walzenspinnen, zu den Arachnida gehörende Spinnentiere, die mit mehr als 900 Arten überwiegend in Trockengebieten, Wüsten und Steppen leben. Walzenspinnen sind 10 bis 70 mm lang, mit sehr großen, zweigliedrigen Cheliceren, einem beweglichen Prosoma und einem walzenförmigen, weichhäutigen Opisthosoma. Das erste Beinpaar dient als Taster, sodass die S. auf den hinteren drei Beinpaaren laufen. Die Pedipalpen tragen am Ende ein Kleborgan, mit dessen Hilfe sich die S. auch auf glatten senkrechten Flächen bewegen können. Außerdem können sie gut graben, wobei die Cheliceren eingesetzt werden. Bei Gefahr wird mit angehobenen Cheliceren gedroht, manche Arten stridulieren dabei durch Aneinanderreiben der Cheliceren. Viele Arten sind tagaktive Räuber, die von großen Arthropoden und kleinen Wirbeltieren leben. S. haben keine Giftdrüsen. Sie atmen über ein Tracheensystem, das einzigartig bei den Arachnida ist, indem die Röhren miteinander verbunden sind und ebenso wie bei Insekten durch Atembewegungen ventiliert werden können. Zur Fortpflanzung werden die Spermatophoren vom Männchen direkt oder mit Hilfe der Cheliceren in die Geschlechtsöffnung des Weibchens gebracht, die Eier werden in selbst gegrabenen Brutkammern abgelegt und vom Weibchen bewacht. Die Entwicklung erfolgt über viele Nymphenstadien.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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