Kompaktlexikon der Biologie: Statolithen
Statolithen, 1) Botanik: in Pflanzenzellen vorkommende, am Geotropismus beteiligte Partikel, die eine Wahrnehmung des Schwerefeldes der Erde ermöglichen. Die häufigste Form stellt die so genannte Statolithenstärke in den Amyloplasten von Zellen dar; bei der Armleuchteralge Chara fungieren so genannte Glanzkörper als S., die Bariumsulfat enthalten. Für die Wirkungsweise von S. werden unterschiedliche Modelle diskutiert, wie deren asymmetrische Verteilung in der Zelle, Bewegungserscheinungen oder aber die Ausübung von Druck auf plasmatische Strukturen.
2) Zoologie: in den Gleichgewichtsorganen vieler Wirbelloser fest oder frei beweglich eingelagerte, spezifisch schwere Körperchen (Schweresteine) aus Calciumcarbonat oder mehreren kleineren Steinchen, die dann als Statoconien bezeichnet werden. Die S. werden oft den Otolithen (Hörsteinen, Ohrsteinchen, Gehörsteinchen) bzw. Otoconien in den Gleichgewichtsorganen der Wirbeltiere (Ohr) gleichgesetzt, wobei diese Übereinstimmung jedoch nur eine funktionelle ist.
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