Kompaktlexikon der Biologie: Wobble-Hypothese
Wobble-Hypothese, die von F.H.C. Crick erstmals im Jahr 1966 formulierte Erklärung für die Tatsache, dass in Zellen nicht 61 unterschiedliche Arten (genetischer Code) von transfer-RNA-Molekülen existieren (transfer-RNA), sondern je nach Organismus lediglich bis zu 41 verschiedene tRNAs. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ein Codon der messenger-RNA und das Anticodon der tRNA antiparallel aneinander binden, kann die dritte, 5'-gelegene Base des Anticodons wobbeln („schwanken“), sodass eine Basenpaarung von G mit U zulässig ist. Im konkreten Fall ( vgl. Abb. ) kann eine tRNA für Phenylalanin mit dem Anticodon 3'-AAG-5' sowohl an das Codon 5'-UUU-3' als auch 5'-UUC-3' binden, wobei beide Basentripletts für Phenylalanin codieren. Anhand der W. – H. lässt sich erklären, warum sich Codons für eine bestimmte Aminosäure oft nur im dritten Nucleotid unterscheiden ( vgl. Tab. ).
Wobble-Hypothese: Aufgrund der Wobble-Hypothese kann die tRNA mit dem Anticodon GAA auch eine komplementäre Basenpaarung mit Codons der mRNA eingehen, deren drittes Nucleotid nicht C, sondern U lautet
Wobble-Hypothese: Vergleich der Anticodons einiger Aminosäure-spezifischer tRNA-Arten mit den entsprechenden Codons
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