Lexikon der Chemie: Rost
Rost, ein Gemenge von amorphen und kristallinen Oxiden, Hydroxiden und Oxidhydroxiden des Eisens mit γ-FeOOH (Lepidokrokit), α-FeOOH (Goethit)und Fe3O4 (Magnetit) als Hauptbestandteile. Außerdem nehmen Eisensulfate, -carbonate und -chloride am Aufbau der Rostschichten teil. Das Gefüge des R. ist heterogen und von zahlreichen Kapillaren und Poren erfüllt. Die Entstehung des R. erfolgt aus Eisen, unlegierten und niedrig legierten Stählen unter Zutritt von Feuchtigkeit und Sauerstoff nach dem Sauerstoffkorrosionstyp (elektrochemische Metallkorrosion). Entsprechend den verschiedenen Entstehungsbedingungen bilden sich verschiedene Rosttypen unterschiedlicher Zusammensetzung, was bereits an der Farbe (Gelb, Braun, Schwarz) erkenntlich ist. Besonderen Einfluß auf die Korros haben Sulfat- und Chlorid-Ionen und ihre Salze (Eisensulfate, Eisenchloride).
Wegen des Rostgefüges wird der Zutritt des Korrosionsmediums zur Eisen- und Stahloberfläche kaum gehemmt, so daß das darunterliegende Metall nicht vor weiterer Korrosion geschützt wird. Eine Ausnahme bilden die niedrig legierten korrosionsträgen Stähle. Da die Kapillaren und Poren der Rostschicht mit Korrosionsanregern gefüllt sind, kommt es bei der Aufbringung von Korrosionsschutzüberzügen (passiver Korrosionsschutz) auf verrostete Eisen- und Stahloberflächen zur Unterrostung der Überzüge, Rostschutzanstriche. Deshalb ist eine gute Entrostung erforderlich, Oberflächenvorbehandlung.
Fremdrost ist eine Ablagerung von R., der nicht am Ort seiner Ablagerung entstanden ist (elektrochemische Metallkorrosion).
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