Lexikon der Chemie: Spurenelemente
Spurenelemente, Mineralstoffe, die in biologischen Materialien in Mengen unter 50 mg/kg vorkommen. Mangel an S. oder ihr Fehlen verursacht beim Menschen, beim Tier und bei der Pflanze charakteristische Mangelkrankheiten. Zu den für alle Organismen notwendigen, essentiellen S. zählen Eisen, Mangan, Kupfer und Zink, während weitere S., wie Cobalt, Molybdän, Vanadium, ferner Iod, Chlor, Fluor und Bor für bestimmte Klassen oder Spezies von Tieren und Pflanzen notwendig sind. Die genannten Nebengruppenelemente wirken in der Biosphäre als Bestandteile von Metallproteinen, zu denen Metallenzyme, Sauerstoff- und Elektronen-Transportproteine und Metall-Speicher-Proteine zählen.
So sind z. B. die Übergangsmetalle Eisen, Molybdän und Kupfer an Redoxprozessen beteiligt, Mangan dient der Enzymaktivierung und wirkt bei der Photosynthese mit; Zink nimmt an Hydrolyse- und Dehydrierungsprozessen teil, Cobalt ist Bestandteil des Vitamins B12 (Cobalamine), Molybdän spielt eine bedeutende Rolle im pflanzlichen und mikrobiellen Stickstoffstoffwechsel, und Eisen nimmt an Sauerstoff-Transport- und -Speicherungsprozessen teil. Iod ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin, und Fluor ist am Aufbau der Knochen und Zähne beteiligt. Der Mensch befriedigt seinen Bedarf an S. durch Aufnahme tierischer und pflanzlicher Nahrung. Die Verabfolgung spezieller Präparate, wie Iod- oder Eisenpräparate, und die Trinkwasserfluoridierung, stellen weitere Maßnahmen zur Versorgung mit S. dar. Spurenelement-Mangelkrankheiten bei Pflanzen, z. B. die durch Manganmangel verursachte Chlorose oder Dürrfleckenkrankheit, können durch Zufuhr der S. durch Spezialdünger, ferner auch durch Mobilisierung im Boden vorhandener S. beseitigt werden.
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