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Lexikon der Chemie: Waschmittel

Waschmittel, Produkte der Haushaltchemie überwiegend für das Waschen und Reinigen von textilen Flächengebilden in Waschmaschinen oder -automaten. Hauptbestandteile der W. sind anionische und nichtionische Tenside (8 bis 15 M-%), insbesondere Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholethoxylate, sowie langkettige Seifen (bis 5 %) als Schauminhibitoren, kondensierte anorganische Phosphate, wie Pentanatriumtriphosphat, als Builder, heute meist im Gemisch mit Zeolithen (zusammen 30 bis 40 %), die – im Interesse des Gewässerschutzes – eine Reduzierung des Phosphateinsatzes ermöglichen, Bleichmittel (8 bis 20 %), Vergrauungsinhibitoren, wie Carboxymethylcellulose (≤ 2 %), Korrosionsinhibitoren, wie Wasserglas (2 bis 7 %), Stellmittel zur Gewährleistung einer ausreichenden Rieselfähigkeit des W., wie Natriumsulfat (bis 20 %), Weißtöner; wahlweise auch Enzyme (Waschmittelenzyme), Bleichmittelaktivatoren, Parfümöle.

Pulverförmige W. werden überwiegend durch Druckdüsenzerstäubung bei bis zu 8 MPa einer aus flüssigen und festen Rezepturbestandteilen bereiteten, möglichst hochkonz., noch förderbaren Mischung (Slurry) hergestellt. Anschließend werden temperaturempfindliche Komponenten, wie Perborat, Enzyme und Parfümöle, zum "Turmpulver" zugemischt.

Vollwaschmittel sind für alle Waschverfahren und -temperaturen bis 95 °C, Kochwaschmittel für das Waschen bei 90 bis 95 °C rezeptiert. 60-°C-W. sind für das Waschen insbesondere von Synthetics bei 40 bis 60 °C optimiert, sie enthalten mehr nichtionogene Tenside und Enzyme als übliche W. Temperaturbereichswaschmittel sind auf bestimmte Anwendungstemperaturen optimiert. Feinwaschmittel sind auf spezielle Textilien, wie Wolle, empfindliche Synthetics oder Buntwäsche, eingestellt, ihre Anwendung erfolgt überwiegend in Handwäsche.

Kompaktwaschmittel sind leistungsstarke W. mit hoher Schüttdichte und hoher Konzentration an waschwirksamen Inhaltsstoffen. Sie werden durch Extrusions- oder Granulationstechniken hergestellt.

Flüssige W. besitzen ihren Leistungsschwerpunkt im Temperaturbereich von 30 bis 60 °C und werden meist als Feinwaschmittel oder Schwerpunktverstärker eingesetzt.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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