Lexikon der Ernährung: Apfel
Apfel, Eapple, Bezeichnung für die Frucht des Garten-Apfelbaumes (bot. Malus domestica, Rosengewächse). Seine Kultivierung in zahlreichen Sorten wird nachweislich seit dem Neolithikum betrieben. Heute ist der Garten-Apfel mit ca. 7.000 Sorten und einer Jahresweltproduktion von beinahe 50 Millionen t (1994) die wichtigste Obstsorte der kühlgemäßigten Zonen Europas (vor allem Deutschlands und Frankreichs), Amerikas, Asiens und Australiens. Äpfel besitzen einen hohen Gehalt an wasserlöslichen Ballaststoffen (Apfelpektin), der mit dem Reifegrad abnimmt. Der je nach Sorte schwankende Vitamin-C-Gehalt beträgt 3–35 mg (pro 100 g essbarem Anteil). Ä. sind in Mitteleuropa mit die bedeutendsten Lieferanten von antioxidativen sekundären Pflanzenstoffen wie Epikatechin, Katechin, Chlorogensäuren, Quercetinglucosiden und Phloretinglucosid sowie Phloridzin, wobei der sortenabhängige Gehalt mit dem bitteren Geschmack korreliert. Ä. werden roh gegessen, zu Mus, Gelee, Most und Wein verarbeitet oder als Apfelringe getrocknet. Bei der Lagerung von rohen Äpfeln ist zu beachten, dass die Ethylenbildung frühreifer Sorten die Reifung spätreifer Sorten vorzeitig stimuliert. Die Charakterisierung der Äpfel erfolgt meist nach ihrem Verwendungszweck als Tafelobst (z. B. die Sorten Granny Smith, Cox Orange), Kochäpfel (Boskoop) oder Mostäpfel.
Frische Äpfel können bei Birkenpollenallergikern zum Apfel-Kontakturticaria-Syndrom führen. [I. Bitsch et al. Ernährungs-Umschau7 (2000), 11: 428–431]
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