Lexikon der Ernährung: Atemarbeit
Atemarbeit, Erespiration work, der für den Gasaustausch in Lunge und Atemwegen (äußere Atmung) aufgewendete Energiebedarf. Unter Ruhebedingungen liegt er beim gesunden Erwachsenen bei ca. 2 % des Grundumsatzes, er kann bei Hyperventilation oder Erkrankungen erheblich (bis 60 % des Energieumsatzes) darüber liegen. Luftnot (Dyspnoe) kann sowohl bei Schwächung der Atemmuskulatur, z. B. bei Unterernährung mit einem Gewichtsverlust von mehr als 25 % des Normalgewichtes (bei Mangelernährung, Anorexia nervosa) als auch bei Übergewicht auftreten. Beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom steigt das Risiko des nächtlichen Atemstillstands mit dem Körpergewicht an.
Chronische Atemwegserkrankungen beeinflussen über den erheblich höheren Energieaufwand für die Atemtätigkeit den Ernährungsstatus. Eine Unterernährung (vom Marasmus-Typ) findet sich bei bis zu 40 % der Patienten. Das stark ausgeprägte Krankheitsbild wird als pulmonaleKachexie bezeichnet. Die Mortalitätsrate von Patienten mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen ist bei Untergewicht verdoppelt. Die Ernährungstherapie strebt hierbei in erster Linie eine Gewichtskonstanz bzw. -Zunahme (bei unterernährten Patienten) an, wobei die Kost relativ fettreich (45–55 % der Gesamtenergiezufuhr) und kohlenhydratarm sein sollte, da vermehrte Glucose- und Protein-Zufuhr über die metabolische CO2-Produktion wiederum die Atemtätigkeit steigert.
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