Lexikon der Ernährung: Cestoden
Cestoden, Cestoda, Bandwürmer, Etapeworms, cestodes, Klasse parasitischer Würmer (Helminthen), die zu dem Tierstamm der Plathelminthes, Ordnung Cyclophyllida, gehören. Die geschlechtsreifen darmlosen Bandwürmer mit einem dorsoventral abgeplatteten Körper sind recht einheitlich gebaut. Sie werden gegliedert in den Kopfabschnitt (Scolex), der mit Haftorganen (Saugnäpfe bei Taenia, Sauggruben bei Diphyllobothrium) ausgestattet sein kann und in einen sich schließenden, nicht erkennbar differenzierten Hals. Danach folgen die Bandwurmglieder (Proglottiden), die jeweils mit männlichen und weiblichen Gonaden (Zwitter!) ausgestattet sind. Die eigefüllten reifen Proglottiden bzw. die befruchteten Eier als solche werden mit dem Kot des Wirtes ausgeschieden. Nach Aufnahme durch einen geeigneten Zwischenwirt schlüpfen im Darm die Hakenlarven (Oncosphären), die die Darmwand durchbohren und mit Blut- und Lymphstrom in die verschiedenen Organe (Muskulatur, Leber, Lunge, Gehirn) gelangen. Hier entwickelt sich die Larve zu der so genannten Finne (eine Larvenform, je nach dem Bau u. a. als Cysticercus, Cysticercoid oder Echinococcus bezeichnet), die sich nach Aufnahme im Endwirt wieder zum geschlechtsreifen Bandwurm entwickelt. Die Stadien der C. im Zwischenwirt werden auch als Metacestoden bezeichnet. Als Verursacher parasitärer Infektionen des Menschen kommt u. a. Bandwürmern der Gattungen Taenia, Echinococcus und Diphyllobothrium (Diphyllobothrium latum) eine lebensmittelhygienische Bedeutung zu.
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