Lexikon der Ernährung: Clearance
Clearance, Efür „Räumung“, Maß für die Ausscheidungsrate eines Organs, gebräuchlich insbesondere als Maß für die Ausscheidungsleistung der Niere (renale C.). Die renale C. gibt die Menge einer Substanz an, die dem Blutplasma pro Zeiteinheit entzogen wird. Die C. kann sich sowohl auf exogene (Medikamente) als auch auf endogene Substanzen (z. B. Kreatinin) beziehen.
Die Renale Clearance spiegelt die Eliminationsleistung der Niere wider und gibt die Plasmamenge an, die pro Minute von einer bestimmten Substanz befreit wird. Den so genannten Clearancewert CS in ml / min erhält man durch die Division der Ausscheidungsrate ([S]U × VU) der Substanz durch die entsprechende Plasmakonzentration. Die Clearance-Formel lautet folglich:
CS = [S]U × VU / [S]P
mit [S]U = Stoffkonzentration im Urin, VU = Urinvolumen und [S]P = Plasmakonzentration.
Da die für die Ermittlung der renalen Clearance-Formel benötigten Parameter leicht zu bestimmen sind, lässt sich die Nierenfunktion mit Hilfe dieser Berechnung relativ einfach ermitteln. Mit Hilfe der Clearance-Formel können weiterhin die Gesamtdurchblutung der Nieren sowie die glomeruläre Filtrationsrate (glomeruläre Filtration) abgeleitet werden.
Die Mucoziliäre Clearance beschreibt die Fähigkeit des Organismus, Fremdstoffe, Bakterien und Schleim aus dem Bronchialsystem zu eliminieren. Eine verminderte mukoziliäre C. ist u. a. durch Infektionen der Atemwege, Kurzatmigkeit und massiven Husten gekennzeichnet. Dies kann zur Ausbildung einer chronischen Bronchitis führen. Als Ursache einer reduzierten mukoziliären C. ist in erster Linie das inhalative Rauchen zu nennen. Durch den Tabakrauch wird die Fähigkeit der Cilien, Fremdstoffe usw. aus dem Bronchialsystem zu entfernen, vermindert. Der Rauch einer Zigarette reduziert die mukoziliäre C. für mehrere Stunden um ca. 50 %.
Die Ösophageale Clearance ist ein Maß für die Fähigkeit der Speiseröhre, zurückgeflossenen Mageninhalt wieder in den Magen zu befördern. Die ösophageale C. wird verlängert durch kalte Speisen und Getränke, durch Liegen, eine verringerte Speichelproduktion sowie durch eine nächtliche Abnahme der Schluckakt-Frequenz.
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