Lexikon der Ernährung: Geschmacksknospe
Geschmacksknospe, Schmeckbecher, Geschmacksrezeptor, Etaste bud, taste receptor, die eigentlichen, hauptsächlich auf der Zunge und dem Gaumensegel lokalisierten Geschmacksorgane des Geschmackssinns (Abb.). Die G. der Zunge sind in unterschiedlicher Zahl hauptsächlich in die Geschmackspapillen eingelagert (Pilzpapillen [1–5 G.], Wallpapillen [ca. 100 G.] und Blattpapillen [ca. 50 G.]); die Fadenpapillen nehmen hauptsächlich Berührungsreize auf und tragen keine G., (Geschmack, Abb. zeigt verschiedene Papillenarten mit eingelagerten G.) Jede G. enthält etwa 50–100 Geschmackssinneszellen, deren Mikrovilli-Fortsätze sich bis unter die oberste Schicht der Zungenoberfläche erstrecken. Diese Schleimhautvertiefung der Zunge wird als Geschmackspore bezeichnet. Ein erwachsener Mensch besitzt 4.000–6.000 Geschmackszellen, ältere Menschen nur noch 2.000–3.000, Neugeborene dagegen 8.000–12.000. Die G. unterliegen einer ständigen Erneuerung, der so genannten Mauser. Ihre „Lebenszeit“ beträgt etwa 10 Tage. Die Anzahl der G. bleibt von der Geburt bis etwa zum 20. Lebensjahr ziemlich konstant, nimmt bis etwa zum 65. Lebensjahr nur leicht ab, während sie im hohen Alter stark abfällt (Geschmacksempfindlichkeit). [D.V. Smith u. R.F. Margolskee, Das Geheimnis des Geschmacksinns, Spektrum d. Wiss., 2001]
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