Lexikon der Ernährung: Lindan
Lindan, Hexachlorcyclohexan, γ-HCH, Gammexan, γ-1, 2, 3, 4, 5, 6-Hexachlorcyclohexan, C6H6Cl6 (Abb.), Elindane, eins von acht Stereoisomeren des 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexans, ein chlorierter Kohlenwasserstoff. Es wird als Antimycotikum, Desinfizienz und als Antiparasitikum (z. B. gegen Pedikulose, Krätzmilben) eingesetzt. Es wirkt als Kontakt-, Fraß- und Atemgift in Form von Puder, Emulsionen, Sprühmittel usw. und ist tödlich für zahlreiche Insektenarten wie Ameisen, Flöhe, Läuse, Wanzen, Motten, Engerlinge, Drahtwürmer, Silberfische, Fliegen u. a. (Insektizide). HCH wirkt auch gegen Borken- und Rüsselkäfer im Forst, als Holzschutzmittel und in der Veterinärmedizin gegen Zecken, Räudemilben etc. Bei höheren Organismen hat es geringe toxische Wirkung, dennoch kann es über die Nahrungskette auch die menschliche Gesundheit gefährden. Bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch kann es zu Intoxikationen nach Einnahme, Inhalation und Resorption durch die Haut kommen. Akut treten toxische Symptome wie Unruhe, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerz, Krämpfe, Tachykardie, bis hin zu Koma und Atemlähmung auf. Chronisch führt L. im Tierexperiment zu Leberschäden und wirkt als Carcinogen. Die MAK-Werte liegen bei ca. 0,5 mg / m3. Gemäß Verordnung darf HCH nur mehr in der gewerblichen Saatgutbehandlung im Ackerbau eingesetzt werden, und darf nicht bei Vorratsschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln verwendet werden, im außereuropäischen Bereich kommt es bei der Bekämpfung von Nutztierparasiten zur Anwendung. Die Herstellung, das In-Verkehrbringen sowie die Verwendung von HCH in Unterwasser-Anstrichmitteln sind verboten.
Lindan: Lindan
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