Lexikon der Ernährung: Insektizide
Insektizide, Einsecticides, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel ( Pestizide), die sich vor allem gegen Insekten und deren Entwicklungsstadien richten und für hygienische Maßnahmen (Abtöten von Krankheitsüberträgern) sowie zum Pflanzen- und Vorratsschutz eingesetzt werden.
Die I. lassen sich verschiedenen Gruppen zuordnen, wobei derselbe Wirkstoff durchaus mehreren Gruppen angehören kann. Die Aufnahme der I. kann als Atemgifte über die Atemwege, als Fraßgifte über den Magen-Darm-Trakt oder als Kontaktgifte nach Berührung erfolgen. I. gegen Eier oder Larvenstadien werden als Ovizide bzw. Larvizide bezeichnet. Systemische und nicht systemische I. werden nach der Verteilung des Wirkstoffes in der Pflanze unterschieden. Chemisch werden natürliche von synthetischen I. abgegrenzt.
Zu den natürlichen I. zählen vor allem die
Die synthetischen I. werden in anorganische und organische unterteilt. Zu den anorganischen zählen u. a. Arsenverbindungen (in der BRD verboten), Natriumfluorid, Kryolith, Cyanwasserstoff oder Phosphorwasserstoff. Zu den organischen I. gehören v. a.
– die Chlorkohlenwasserstoffinsektizide (z. B. DDT, Aldrin, Dieldrin, Lindan, oder Toxaphen), die sehr persistent sind und sich in der Umwelt und Warmblütern anreichern und daher deutlichen Anwendungsbeschränkungen unterliegen bzw. in der BRD verboten sind,
– die phosphororganischen Insektizide (z. B. Dichlorvos, Parathion oder Malathion), deren insektizide Wirkung seit den 30er Jahren bekannt ist und die in der Regel leicht hydrolytisch oder biologisch abbaubar sind und
– die Gruppe der Carbamate (z. B. Carbofuran, Carbaryl oder Aldicarb) die ähnlich den Phosphorsäureestern wirken, d. h. die Cholinesterase blockieren, was zu Dauererregung und Tod führt. Carbamate sind leicht abbaubar.
Im Handel sind I. meist in spezifischen Formulierungen verfügbar, die eine optimale Anwendung gewährleisten. Die Ausbringung kann dabei gasförmig als Begasungs- oder Räuchermittel, flüssig, pulverförmig oder als Granulat erfolgen. Problematisch beim Einsatz von I. ist die Ausbildung von Resistenzen bei Schadinsekten, außerdem können I. bzw. deren Abbauprodukte über die Nahrungskette auch vom Menschen aufgenommen werden.
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