Lexikon der Ernährung: Oligosaccharide
Oligosaccharide, Eoligosaccharides, Glycoside aus 2 bis ca. 10 Monosacchariden. In der Praxis werden Disaccharide oft nicht einbezogen (sie bilden dann zusammen mit Monosacchariden die Sondergruppe Zucker). In Medizin und Diätetik hat sich der Begriff fälschlicherweise auch eingebürgert für Stärkehydrolysate, die chemisch aus einer Mischung von Mono-, Oligo- und Polysacchariden bestehen (Malto-O.; Stärkesirup); gelegentlich wird er auch als Syn. für physiologische Kohlenhydratderivate verwendet (n-Acetyl-Glucosamin; n-Acetyl-Neuraminsäure).
Im menschlichen und tierischen Organismus sind O. in der Regel an Lipide oder Proteine gebunden (Glycolipide; Glycoproteine); eine Ausnahme bildet die Milch mit Lactose und höheren O. Maltose und höhere Malto-O. sind Zwischenprodukte der Stärkeverdauung. Im pflanzlichen Organismus sind die Disaccharide Saccharose und Trehalose und die Tri-, Tetra- und Pentasaccharide Raffinose, Stacchiose und Verbascose verbreitet.
Die analytische Abtrennung der einzelnen O. aus Saccharidgemischen ist aufwändig. Gemische mit hohem Anteil an Malto-O. sind in der Diätetik und in der Lebensmittelverarbeitung beliebt als osmotisch günstige Alternative zur Glucose. Auch als Präbiotika werden O. (z. B. Oligofructose) eingesetzt.
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