Lexikon der Ernährung: Osmolarität
Osmolarität, Eosmolarity, die Menge gelöster, osmotisch wirksamer Teilchen pro Liter Lösung in Osmol (osmol / l, vgl. Osmolalität). Bei nichtdissoziierten Substanzen entspricht sie der Molarität (mol / l), bei dissoziierten Substanzen der Molarität multipliziert mit der Zahl der Ionen, in die ein Mol Substanz dissoziiert. Niedermolekulare Verbindungen (Salze, Glucose, Aminosäuren) bewirken daher pro Gewichtseinheit gelöster Substanz eine hohe O., während hochmolekulare Verbindungen (Stärke, Glycogen, Proteine) eine niedrige O. aufweisen.
Die O. wird durch Messung der Gefrierpunkterniedrigung ermittelt. Die molare Gefrierpunkterniedrigung von 1 Mol gelöster Teilchen in Wasser beträgt 1,84 °C und weist einen Druck von 2,24 MPa auf.
Proportional zur O. steigt auch der osmotische Druck. Die O. des Blutplasmas beträgt 0,3 Mol / l bei einem Druck von 755 kPa (bei 37 °C) und wird hauptsächlich von Na+-Ionen zusammen mit den Anionen bestimmt.
Ändert sich die O., z. B. beim Schwitzen oder durch hohe Blutglucosekonzentrationen (Hyperosmolarität), bewirken Osmorezeptoren im Hypothalamus durch antidiuretisches Hormon (ADH) und über das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System eine Gegenregulation (Durstgefühl, verstärkte Rückresorption des Wassers in der Niere und damit die Ausscheidung eines konzentrierteren Harns).
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