Lexikon der Ernährung: osmotischer Druck
osmotischer Druck, Eosmotic pressure, der hydrostatische Druck π einer Lösung, der sich z. B. mit der Pfefferschen Zelle (vgl. OsmoseAbb.) experimentell bestimmen lässt. Der o. D. ist abhängig von der Temperatur und von der Konzentration verdünnter Lösungen:
π = (n / V) × R × T bzw.
π = c × R × T
dabei ist n die Stoffmenge der gelösten Substanz in Mol; V das Volumen der Lösung in Liter, R die Gaskonstante, T die Temperatur in Kelvin und c die Konzentration der gelösten Substanz in Mol / l.
Bei Elektrolytlösungen (dissoziierte Moleküle) ist der o.D. durch die vergrößerte Teilchenzahl n entsprechend größer (Osmolarität).
Dem o. D. kommt bei biologischen Prozessen eine große Bedeutung zu. Blutplasma und das Innere der roten Blutkörperchen des Menschen haben den gleichen osmotischen Druck von 780 kPa. Will man Plasma ersetzen ohne die roten Blutkörperchen zu zerstören, muss man eine Lösung mit gleichem o.D., eine sog. isotonische Lösung, z.B. eine 0,95%ige Natriumchloridlösung (physiologische Kochsalzlösung) verwenden. Würde man destilliertes Wasser nehmen, würden die roten Blutkörperchen platzen, würde man eine konzentrierte Salz- oder Zuckerlösung nehmen, würden sie zur Stechapfelform schrumpfen.
Neben isotonischen Lösungen gibt es auch anisotonische Lösungen: hypertonische Lösungen haben einen höheren, hypotonische Lösungen einen geringeren o. D. als die Vergleichslösung.
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